Ob normale Strecke oder über Hindernisse beim URB-Run – der Gassenlauf hat es auf jeden Fall in sich. Foto: Archiv (avanti)

Für den 14. Marbacher Gassenlauf am kommenden Samstag haben sich einige ganz besondere Läufer angekündigt.

Marbach - Achim Seiter ist bekannt dafür, dass er besondere Sportevents veranstaltet, die gerne auch mal etwas anspruchsvoller sein dürfen. Das gilt nicht zuletzt für den Marbacher Gassenlauf, der am kommenden Samstag zum 14. Mal von Seiter in Kooperation mit dem TV Marbach veranstaltet wird.

Über drei Runden geht es durch die Marbacher Innenstadt, insgesamt 10,5 Kilometer – das klingt nicht nach viel, „aber die Strecke ist knüppelhart“, weiß Seiter. Dafür aber diesmal wieder besonders attraktiv: „In geraden Jahren ist der Lauf immer noch schöner, weil ja parallel das Holdergassenfest stattfindet. Wenn die Läufer durch die Gassen kommen, geht es dort dann so langsam los“, freut er sich jetzt schon auf Samstag.

Ein kleines Problem hatten Seiter und sein Team in den vergangenen Jahren: Viele haben sich aufgrund der anspruchsvollen Strecke, die noch dazu ja dreimal durchlaufen werden muss, vor der Teilnahme gescheut. „Und umgekehrt haben einige Jugendliche, die eigentlich noch gar nicht die Langdistanz laufen dürften, es trotzdem getan“, erklärt der Gassenlauf-Organisator. Die Idee für eine Lösung kam von Bürgermeister Jan Trost: „Er hat gemeint, dass wir doch einfach einen Ein-Runden-Lauf“ einbauen könnten.“ Daraus entstanden ist nun der KSK-Entdeckerlauf. „Hier gibt es die drei Jugendklassen U10, U12 und U14 sowie die Hauptklasse“, erklärt Seiter.

Den Entdeckerlauf wird unter anderem ein Großteil der Regionalliga-Turnerinnen der KSV Hoheneck in Angriff nehmen. Sie wollen damit nicht zuletzt ein wenig Werbung für die anstehende Saison machen, in der es erstmals auch einen Heimwettkampf gibt. „Die Mädels hatten zunächst überlegt, ob sie sogar in ihren pinkfarbenen Wettkampfanzügen laufen. Aber die sind dafür wohl doch ungeeignet“, erklärt Trainer Sebastian Braden. Der ist im Hauptberuf Lehrer am FSG und wird selbst am Start sein – genauso wie rund 25 seiner Kollegen, inklusive Schulleiter Christoph Martin. „Wir werden sogar in einheitlichen T-Shirts starten“, kündigt Braden an.

Er selbst wird übrigens nicht den normalen Gassenlauf bestreiten, sondern den URB-Run. Dabei geht es zwar nur über zwei Runden, dafür sind auf der Strecke diverse Hindernisse zu bewältigen. Autoreifen, Mülltonnen oder Wasserbottiche – hier lassen Seiter und sein Team alle Jahre wieder ihrer Fantasie freien Lauf. „Wir hätten dieses Mal gerne einen Hangel-Teil eingebaut, aber das bekommen wir leider noch nicht hin. Genau steht der Lauf noch nicht, aber er wird definitiv anders sein als im Vorjahr“, verspricht Seiter. Übrigens wollen sich auch zwei der Mädchen aus derKSV-Turnriege an den URB-Run wagen. Die Hindernisse sieht ihr Trainer dabei als das kleinere Problem: „Es ist eher die Laufstrecke. Für uns Turner sind ja mehr als die 25 Meter Anlauf beim Sprung schon Langstrecke“, scherzt Sebastian Braden.

Ein „Hindernis“ der besonderen Art hat eine andere Laufgruppe sich selbst auferlegt: Der Achter des Marbacher Rudervereins will mit neun bis elf Mann den Gassenlauf bestreiten. „Die letzten 400 Meter werden wir dann unser Boot über die Strecke tragen“, kündigt Schlagmann Markus Breitenbücher an. Erst hatten die Ruderer überlegt, den 100 Kilo schweren Achter über die letzte Runde zu tragen. Doch man hatte Angst, in den engen Gassen hängen zu bleiben. Dennoch ist Achim Seiter begeistert: „Genau das sind Aktionen, um solchen Sportarten, die leider etwas am Rande stehen, mehr Aufmerksamkeit zu bringen.“