Pierre Fees ist einer der Spieler, die in Manuel Wengerts Augen mehr das Kommando übernehmen sollten. Foto: Archiv (avanti)

Landesliga-Schlusslicht FC Marbach empfängt am Sonntag um 15 Uhr den SKV Rutesheim.

Marbach - Die Lage bei Fußball-Landesligist FC Marbach als kritisch zu bezeichnen, dürfte fast eine Untertreibung sein. Nur vier Punkte hat das Team von Trainer Manuel Wengert aus den ersten neun Spielen geholt. Der bisherige Tiefpunkt war das 2:3 am vergangenen Sonntag beim SV Leingarten, von dem man damit die Rote Laterne übernahm.

Dass Wengert am morgigen Sonntag (15 Uhr) im Heimspiel gegen den SKV Rutesheim noch auf der Bank sitzt, davon war auch er nach dem Leingarten-Spiel nicht felsenfest überzeugt: „Natürlich macht man sich seine Gedanken. Ich bin ja lange genug im Fußballgeschäft und weiß, wie es laufen kann. Aber es ist nicht mein Job, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich muss mich darum kümmern, die Mannschaft auf das nächste Spiel vorzubereiten.“ Es habe unter der Woche ein Gespräch mit der Vorsitzenden Sibylle Wieland und dem sportlichen Leiter Florian Hägele gegeben. Ein Ultimatum, wie viele Punkte mindestens aus den nächsten Spielen kommen müssen, sei dabei nicht gesetzt worden. „Aber wir sind ja alle nicht doof und können die Tabelle lesen“, sagt Wengert.

Laut dieser Tabelle hat der FC Marbach nun schon sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz – und genau auf dem befindet sich derzeit der SKV Rutesheim. „Das entspricht sicher nicht dem Potenzial und dem Anspruch, den die Mannschaft hat“, weiß Wengert. Allerdings hat der SKV auch noch ein Spiel weniger auf dem Konto als die Schillerstädter. Und sie kommen mit dem Rückenwind eines 4:1-Sieges gegen den SV Kornwestheim ins Stadion am Leisenstein. „Sie sind uns fußballerisch sicherlich überlegen und haben einige sehr gute Leute in ihren Reihen. Für mich sind sie eine ähnliche Mannschaft wie der SV Fellbach“, findet Manuel Wengert, der diesen Vergleich wohl nicht ganz zufällig wählt. Denn gegen Fellbach hat sein Team vor zwei Wochen den bislang einzigen Saisonsieg gefeiert. „Da haben wir läuferisch und kämpferisch die Leistung gezeigt, die man im Abstiegskampf bringen muss.“ Noch immer völlig unverständlich ist für den FC-Coach daher,, dass man nur eine Woche später in Leingarten „genau diese Grundtugenden komplett vermissen lässt. Da muss ich mich fragen, ob der eine oder andere kapiert hat, dass wir uns im Abstiegskampf befinden. Wenn ich Landesliga spielen will, dann muss ich auch mal dahin gehen, wo es weh tut.“

Wengert betont aber, dass das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainerteam nach wie vor intakt sei. Dennoch werde es gegenüber der Vorwoche personelle Konsequenzen geben. Was er insgesamt noch vermisst, „sind ein oder zwei Führungsspieler, die auf dem Platz sagen, wo es langgeht.“ Denis Kolak, Dominik Gallert, Pierre Fees oder Patrick Flamm seien Leute, die das könnten. „Aber sie müssen das auch mal auf den Platz bringen“, fordert der Trainer. Am besten gleich am Sonntag, sonst könnte sich die Lage schnell von kritisch in aussichtslos verschärfen.