Björn Kugler geht beim SGV Murr nach einer Saison wieder von Bord. Foto: privat

Björn Kugler beim SGV Murr und Marius Huptas beim GSV Erdmannhausen hören zum Saisonende auf.

Marbach - Durchaus auch mit einem weinenden Auge nimmt Trainer Björn Kugler im Juni nach nur einer Saison wieder seinen Hut beim Fußball-A-Ligisten SGV Murr.
„Das Feld hier in Murr ist bestellt und war es auch schon, bevor ich kam, um auf Basis der tollen Jugendarbeit etwas zu erreichen. In der Kreisliga A kann es für einen Trainer eigentlich kaum eine schönere Aufgabe geben“, sagt er. Doch familiäre Gründe hätten den Ausschlag für seine Entscheidung gegeben. „Im vergangenen August kam das zweite Kind. Im Endeffekt bekommt man es zwar mit Familie, Beruf und Trainertätigkeit immer irgendwie hin, aber es bleibt doch einiges auf der Strecke“, erklärt Kugler. Eine Rückkehr auf die Trainerbank kann er sich zwar in ein paar Jahren vorstellen, „aber in der nächsten Saison werde ich allenfalls ab und zu meinen Ex-Vereinen in Murr und Kirchberg zuschauen. Da könnte auch ein Oberligist anrufen.“ Schon kurz vor Ostern sei Kugler auf den Verein zugekommen, berichtet SGV-Abteilungsleiter Michael Bauer, der kürzlich auf den ausgeschiedenen Steffen Dörschel folgte. „Wir sind in den Gesprächen wegen der Nachfolge schon recht weit und stehen kurz vor dem Abschluss“, erzählt er.

Noch etwas frischer ist beim GSV Erdmannhausen
die Entscheidung über den Rückzug von Marius Huptas im Sommer, die erst in der vergangenen Woche fiel. Mit der aktuellen sportlichen Krise, an der auch der im Winter erhebliche Standortnachteil des in Erdmannhausen fehlenden Kunstrasens seinen Anteil haben dürfte, habe sein Abschied nichts direkt zu tun, versichert Huptas, aber so ganz kann man es wohl doch nicht trennen. „Es gab in den letzten Wochen einige Vorfälle in der Mannschaft“, erklärt Sascha Held, der Sportliche Leiter des GSV, ohne öffentlich ins Detail gehen zu wollen. Zumindest in einem Fall sind offenbar Spieler im Training aneinandergeraten und sich seither nicht mehr grün. „Wie bei einem Lagerkoller“, fühle sich das Binnenklima nun bisweilen an. „Irgendetwas passt nicht mehr“, so Held weiter. Für Huptas wohl letztlich der Hauptgrund, seine Zelte nach der Saison abzubrechen. „Ich fühle mich nicht wohl, wenn es als Gemeinschaft nicht passt“, erklärt er nur, will aber auch keine Details nennen. Den einen Stinkstiefel, den man einfach aussortieren könne, gebe es mannschaftsintern aber nicht, betonen sowohl Held als auch Huptas.

Somit beginnt für Huptas und Kugler heute Abend um 19:30 Uhr gewissermaßen ihre jeweilige Abschiedstournee, denn beide Teams sind in Nachholspielen gefordert. Im Derby gastiert der GSV dabei beim TSV Affalterbach,
die Murrer müssen bei der zuletzt formstarken SpVgg 07 Ludwigsburg II antreten. Während diese Partie völlig offen wirkt, sind die Affalterbacher gemessen an den letzten Resultaten haushoher Favorit gegen den GSV. „Zuletzt gezeigte Form und Tabellenplatz haben in diesem Derby noch nie eine Rolle gespielt. Diese Spiele laufen immer völlig anders“, wehrt TSV-Coach Mauro Pedace jedoch gewohnt virtuos jeglichen Erwartungsdruck ab.

Ebenfalls nachgeholt wird dann morgen um 19.30 Uhr in der Staffel B2 das Verfolgerduell zwischen dem GSV Höpfigheim
und dem TuS Freiberg.