José Macias wird nächste Saison wieder das FC-Trikot tragen. Foto: Archiv (avanti)

Der Routinier verstärkt die in die Bezirksliga abgestiegenen Schillerstädter in der neuen Saison.

Marbach - Ende September wird José Macias 40 Jahre alt. Da spielen normalerweise höchstens Torhüter noch ernsthaft Fußball. Doch schon vor einigen Wochen deutete Macias an, dass er nicht unbedingt gewillt ist, sich zur Ruhe zu setzen. Als sich abzeichnete, dass er mit dem FV Ingersheim in die Landesliga aufsteigen würde und daraufhin gefragt wurde, ob er in diesem Fall aufhören würde, meinte der Mittelfeldspieler: „Ich hatte drüber nachgedacht. Aber solange viele meiner 20-jährigen Kollegen noch vor mir schlappmachen und ich Spaß dran habe, kann ich doch eigentlich noch spielen, oder?“ Kann er – nur eben nicht mehr in Ingersheim. Denn ganz abgesehen von den vereinsinternen Querelen, aufgrund derer nahezu die komplette Mannschaft sich abgemeldet hat, darf Macias nicht oberhalb der Bezirksliga spielen, da er beim Württembergischen Fußballverband fest angestellt ist.

Sportlich mithalten könnte er auch locker noch in der Landesliga – mindestens. Daher war José Macias in den vergangenen Jahren stets ein Glücksfall für die Mannschaft, in der er gerade spielte. Der FC Marbach schaffte mit ihm 2013 den Aufstieg in die Landesliga. Macias wechselte daher zurück zu seinem vorherigen Club nach Ingersheim, der gerade den umgekehrten Weg machte. Nun folgt das gleiche Spielchen in die andere Richtung: Nach dem Abstieg des FC kommt der 39-Jährige zurück in die Schillerstadt. „Das ist für uns natürlich eine super Sache. Ich kenne José schon lange, er ist fußballerisch und menschlich ein großer Gewinn für uns – nicht zuletzt, weil wir eine sehr junge Truppe haben, die solche Führungsspieler wie ihn braucht“, sagt FC-Trainer Christian Seeber. „Wenn er auf dem Platz was sagt, dann hören die anderen auf ihn. Außerdem kennt er ja einen großen Teil der Mannschaft bereits.“

Nicht zuletzt deshalb sagt Macias auch ganz klar, dass es trotz diverser Anfragen nur zwei Alternativen gab: „Der FC oder aufhören. Der Verein ist mir einfach ans Herz gewachsen.“ Ein geschickter Schachzug sei auch eine nette Geste des Vorstands für José Macias’ Frau gewesen. „Sie haben ihr einen Blumenstrauß vor die Tür gebracht, weil ihr Mann jetzt doch weitermacht“, erklärt dieser lachend. Doch es ist auch die Perspektive der Mannschaft, die ihn zum FC zurückgezogen hat: „Ich glaube, dass da was im Entstehen ist. Sie sind ja trotz der vielen jungen Spieler in der Landesliga nicht abgeschlachtet worden.“ Und reicht denn das Potenzial, um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen? „Es wäre vermessen, das als klares Ziel auszugeben. Natürlich schielen wir nach oben, aber die Konkurrenz ist schon hart“, sagt José Macias. Eines steht jedoch fest: „Wenn wir wieder aufsteigen, dann höre ich definitiv auf.“