Timo Binder (rechts) und der FC haben sich schwergetan. Foto: avanti

Bezirksliga-Spitzenreiter FC Marbach kommt gegen den extrem defensiven FV Löchagu II nur zu einem 1:1 (1:1)-Unentschieden.

Marbach - Seit dem 4. September hatte Fußball-Bezirksligist FC Marbach kein Gegentor mehr kassiert, sechs Spiele in Folge hatte der Tabellenführer gewonnen und seit neun Spielen nicht mehr verloren – nur die letzte dieser drei Serien hielt am Sonntagnachmittag gegen den FV Löchgau II. Gegen einen extrem defensiv eingestellten Gegner reichte es am Ende nur zu einem 1:1 (1:1).

Wirklich zum Fußballspielen waren die Gäste anscheinend nicht in die Schillerstadt gekommen. Denn von Beginn an verteidigten sie fast ausschließlich in der eigenen Hälfte, agierten mit einer Fünfer-Kette in der Abwehr und einer Vierer-Kette davor. Lediglich Sturmspitze Patrick Müller versuchte ab und zu, bereits in derFC-Hälfte zu stören. „Die haben ja gar nicht am Spiel teilgenommen. Vergangene Saison haben sie so gegen uns gewonnen und haben es erneut probiert“, urteilte der Marbacher Coach Christian Seeber. Und fast hätte das auch wieder funktioniert. Denn während sich die Marbacher schwertaten, gegen die dichte und Löchgauer Abwehr Chancen zu erarbeiten, nutzte Patrick Müller die einzig große Möglichkeit seines Teams im gesamten Spiel zur Führung. In der 20. Minute erlief er nach einem langen Pass den Ball und schob ihn anFC-Keeper Patrick Demut vorbei ins Netz.

Bereits vier Minuten später wäre eigentlich der Ausgleich fällig gewesen. Denn als Muhammet Kodal den Ball im Strafraum mit der Brust annahm, wurde er vom Löchgauer Torhüter von hinten schlicht umgestoßen – ein glasklarer Elfmeter, den der Schiedsrichter jedoch verweigerte. Also musste der FC nach einer knappen halben Stunde auf die konventionelle Art den Ausgleich erzielen. Nesreddin Kenniche legte im Strafraum quer zu Kodal, der verwandelte aus zehn Metern sicher zum 1:1. Fast wäre den Marbachern in der 34. Minute sogar die Führung gelungen. Diesmal legte Kodal den Ball nach einem schönen Angriff quer zu Angelo de Capua. Doch dessen Schuss landete am Pfosten. „Im Training macht er den mit verbundenen Augen rein“, raufte sich Christian Seeber die Haare.

Nach dem Wechsel ging das Spiel im gleichen Takt weiter: Die Löchgauer standen mit zehn Mann in der eigenen Hälfte, die Marbacher versuchten, „den Dosenöffner zu finden“, wie es Seeber formulierte. „Das war fast wie Handball: Die standen am eigenen Strafraum, und wir haben drum herumgespielt.“ Allerdings schafften es die Schillerstädter kaum einmal, wirklich gefährlich in den gegnerischen Sechzehner zu kommen. Ein 25-Meter-Freistoß von de Capua wurde in der 54. Minute von der Mauer über das Tor abgefälscht. Und ein Kopfball von Kodal in der 71. Minute ging knapp am langen Pfosten vorbei.

Erst in der Schlussphase stieg der Druck auf das Gästetor nochmal. So hatte sich Kodal in der 84. Minute auf der rechten Seite frei vor den Löchgauer Kasten gespielt, doch sein Schuss streifte nur den linken Außenpfosten. Der eingewechselte Nicola de Pilla versuchte es in der 92. Minute mit einem Schuss aus spitzem Winkel, der zur Ecke geblockt wurde. In Folge dieser Ecke zog Pierre Fees aus 16 Metern ab, doch ein diesmal war ein Löchgauer Fuß dazwischen, es gab erneut Eckball. Die letzte Aktion des Spiels hätte es dann nochmal sein können: Nach Flanke von Kodal kam Steffen Leibold zum Kopfball, doch die Kugel prallte gegen die Latte.

„Solche Spiele gibt es. Löchgau hat hinten kaum Fehler gemacht“, räumte Christian Seeber ein und fügte hinzu: „Wir können mit dem Remis am Ende leben.“

FC Marbach:
Demut – Dregan, Bez, Eggert, Weinzierl (63. Fortino) – Binder, Zieba, Leibold, de Capua (63. Fees) – Kenniche (70. de Pilla), Kodal.