Pierre Fees hat mit diesem Schuss das 6:4 erzielt und damit für die Entscheidung gesorgt. Foto: avanti

Der FC Marbach bezwingt den SV Kornwestheim nach einem verrückten Spiel mit 6:5 (2:2).

Marbach - Nur 19 Tore hatte Fußball-Landesligist FC Marbach in den bisherigen 18 Saisonspielen erzielt. Am Sonntagnachmittag kamen gleich sechs dazu – und dennoch war der Sieg gegen den SV Kornwestheim nur hauchdünn.

Eigentlich hatte das Spiel ja auf dem Kunstrasen stattfinden sollen, weil die Stadt den Rasen im Hainbuch Stadion noch schonen wollte. Doch am Samstag fiel dann auf, dass ja B-Ligist Anadolu Marbach ebenfalls um 15 Uhr angesetzt war. Also ging die Landesliga-Partie doch ins Stadion – und begann denkbar schlecht für den FC: Bereits in der dritten Minute verschätzte sich Keeper Dennis Vorbusch bei einem eher harmlosen Schuss von SVK-Torjäger Dominic Janzer. Der Ball prallte von seinem Unterarm an den Innenpfosten und von dort ins Tor. Doch die Marbacher waren nur kurz geschockt und drängten auf den Ausgleich. Der gelang auch in der 22. Minute. Eine Ecke faustete SVK-Keeper Daniel Siegler direkt vor die Füße von Ismail Yildirim, der von der Strafraumgrenze das 1:1 erzielte. Zehn Minuten später gelang dem FC sogar die Führung. Dominik Gallert zog einen Freistoß von der linken Seite aufs Tor, Freund und Feind sprangen daran vorbei und der Ball landete im langen Eck. „Danach habe ich bei meiner Mannschaft das Gierige vermisst“, kritisierte FC-Trainer Christian Seeber. Mehrfach agierte die Defensive der Schillerstädter nicht konsequent genug. Das bestrafte erneut Dominic Janzer mit seinem Treffer zum 2:2-Halbzeitstand.

Die Gäste kamen wesentlich besser aus der Pause, während sich beim FC Marbach erneut Fehler in der Hintermannschaft einschlichen. So eilte Janzer seinen Bewachern in der 49. Minute davon und brachte mit seinem dritten Tor die Kornwestheimer wieder in Führung. Der Schock hatte sich kaum gelegt, da stand es auch schon 2:4. „Eigentlich hatte ich Rückpässe zum Torwart auf diesem Boden in der Pause verboten“, monierte Seeber. Doch genau ein solcher Rückpass brachte den FC in Bedrängnis und die Gäste in den Strafraum. Hier unterlief Haiko Eggert ein Foul, den fälligen Elfmeter verwandelte Eren Cantürk. „Man hat heute phasenweise gesehen, warum wir Vorletzter sind. Aber nach dem 2:4 hat die Mannschaft Moral gezeigt“, lobte Christian Seeber. Nur zwei Minuten später verschätzte sich SVK-Keeper Siegler nach einem langen Abschlag. Der wieselflinke Angelo De Capua nutzte die Chance zum 3:4. Und auch das 4:4 in der 64. Minute leitete ein Abschlag von Dennis Vorbusch ein. Patrick Flamm legte per Kopf auf De Capua ab, der passte Flamm in den Lauf, und dieser ließ Siegler aussteigen und sorgte für den Ausgleich. Zwölf Minuten später brachte De Capua die Schillerstädter mit seinem zweite Treffer sogar in Führung, wobei seine Ballmitnahme handverdächtig aussah. Und auch beim 6:4 reklamierten die Gäste vehement, da Marvin Goncalves, als er sich auf der linken Seite durchtankte, den Ball wohl auch an der Hand hatte. Doch der Schiedsrichter ließ die Situation laufen, und Pierre Fees sorgte nach Goncalves’ Pass für die Entscheidung. Das 6:5 durch das vierte Tor von Janzer kam zu spät, der Unparteiische pfiff die Partie gar nicht erst wieder an. Für Christian Seeber war es anschließend „völlig egal, ob der Sieg verdient war. Wir haben die drei Punkte, nur das zählt im Moment.“

FC Marbach:
Vorbusch – Kolak, Eggert, Möhle, Kraguljac – Gallert, Dias (65. Goncalves), Fees, Yildirim (83. Kramer) – Flamm, De Capua (90. Schreckenberger).