Florian Hägele bei der Vorstellung von Trainer Manuel Wengert und Co-Trainer Toni Carneiro (von links) im Mai. Foto: Archiv (avanti)

Der bisherige sportliche Leiter des FC Marbach und der Fußball-Landesligist haben sich mit sofortiger Wirkung getrennt.

Marbach - Schon seit ein paar Wochen hatte es sich angedeutet, nun ist es amtlich: Fußball-Landesligist FC Marbach und sein bisheriger sportlicher Leiter Florian Hägele gehen getrennte Wege. Der ursprünglich bis zum Saisonende laufende Vertrag wurde mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Die Trennung erfolgte auf Wunsch von Hägele, der eigentlich noch bis zur Winterpause weitermachen wollte. „Aber der Vorstand hat sich dann dafür ausgesprochen, die Zusammenarbeit sofort zu beenden“, erklärt der 27-Jährige, der erst vor einem Jahr seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt und sich seither auf die Aufgabe als sportlicher Leiter konzentriert hatte. „Als Detlef Olaidotter den Verein verlassen hat und ich seinerzeit verletzt war, hat Sibylle Wieland mich gefragt, ob ich ihr helfen könnte, einen neuen Trainer zu suchen. So bin ich zu diesem Posten gekommen“, erinnert sich Hägele.

Seither hat er beim FC Marbach vier neue Trainer oder Co-Trainer gesucht und gefunden und war an der Verpflichtung von 14 neuen Spielern beteiligt. „Für ein Jahr ist das eine ganz ordentliche Quote, da brauchen andere Vereine locker drei Jahre“, sagt Hägele schmunzelnd. Doch warum nun der Abschied? „Grundsätzlich fehlt in meinen Augen die Perspektive, den FC Marbach in der Landesliga zu etablieren und dann vielleicht zu schauen, ob noch mehr geht. Die Leute im Verein und im Vorstand sind alle wirklich bemüht, die Dinge anzupacken und besser zu machen. Aber meines Erachtens wird dabei nicht langfristig genug gedacht. Viele Dinge, die ich für die Zukunft gerne gemacht hätte, wären beim FC gar nicht möglich gewesen“, sagt Hägele, ohne dabei weiter ins Detail gehen zu wollen. „Ich will weder Interna ausplaudern noch schmutzige Wäsche waschen. Die gibt es auch nicht, wir gehen ja im Guten auseinander.“

Die Entscheidung, sein Amt beim FC Marbach aufgeben zu wollen, hat Florian Hägele bereits vor einigen Wochen getroffen. „Nach dem Spiel gegen Rutesheim am 19. Oktober habe ich den Vorstand darüber informiert. Wir haben dann noch ein paar Gespräche geführt, am vergangenen Donnerstag ist dann die Entscheidung gefallen, es sofort zu beenden.“ In seinen Augen hätte es allerdings Sinn gemacht, noch bis zur Winterpause weiter zusammenzuarbeiten: „Es gibt ja die Überlegung, sich zur Rückrunde noch zu verstärken, und da habe ich auch schon den einen oder anderen Kontakt geknüpft.“

Für die FC-Vorsitzende Sibylle Wieland wäre es jedoch nicht sinnvoll gewesen, jetzt noch bis zum Jahresende zusammen weiter zu machen, „wenn Florian Hägele dann bei der weiteren Zukunftsplanung eh nicht mehr dabei ist“. Auch sie betont aber, dass man sich im Guten trennt: „Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis, er hat uns sehr geholfen.“ Hägeles Beweggründe kann sie durchaus nachvollziehen: „Er ist jung und hat den Ehrgeiz, mit der Mannschaft weiter nach oben zu kommen. Aber es braucht nun mal alles seine Zeit. Wir müssen erst einmal in der Landesliga ankommen – nicht nur sportlich, auch der Verein selbst und die Stadt.“

Hägeles Aufgaben sollen jetzt unter den anderen Verantwortlichen beim FC Marbach aufgeteilt werden. „Wir hatten ja vor ihm auch keinen sportlichen Leiter und sind immerhin aufgestiegen“, sagt Wieland, stellt aber klar: „Florian wird uns fehlen, aber wir werden weiterhin in Kontakt bleiben. Und ich hoffe , dass er vielleicht irgendwann wieder zu uns zurückkommt.“ Das kann sich Hägele auch durchaus vorstellen. Doch zunächst einmal sei seine Zukunft im Bereich Fußball „völlig offen“.