Hängende Köpfe beim FC: Kordian Zieba (links) hat gestern zwei Elfmeter verschossen Foto: Archiv (avanti)

Aus in der Relegation: Die Bezirksliga-Fußballer des FC Marbach müssen ihren Traum vom Aufstieg begraben.

Marbach -

Was für ein Spiel! Der FC Marbach und der TSV Nellmersbach haben sich gestern Abend in Remshalden ein Duell der Extraklasse geboten, jedoch mit bitterem Ausgang für die Schillerstädter. Denn sie verloren am Ende – nach 120 Minuten und sieben Versuchen im Elfmeterschießen – mit 7:8 und müssen ihren Traum vom Aufstieg in die Landesliga erneut begraben. Im vergangenen Jahr war man ebenfalls in der Relegation gescheitert, damals in der zweiten Runde.

Dass es diesmal bereits in der ersten Runde passiert ist, ist bitter. Am bittersten war der Abend aber sicherlich für Kordian Zieba, der in Remshalden zur tragischen Figur wurde. Erst verschoss der Mittelfeldstratege des FC Marbach in der 62. Minute einen Elfmeter, dann patzte er auch noch im alles entscheidenen Elfmeterschießen. Er war der siebte Schütze des FC. Als Nellmersbach im Gegenzug traf, war das Ding gegessen, der FC Marbach raus aus der Relegation. „Das Elfmeterschießen ist halt Glücks- und Nervensache“, sagte Marbachs Coach Chris Seeber später. Er wusste aber auch: Großen Anteil am Nellmersbacher Weiterkommen hatte deren Torhüter Adrian Schad. „Er war der entscheidende Mann“, so Seeber. Denn: Schad glänzte vor allem in der Verlängerung mit einer Glanzparade nach der anderen, brachte Marbachs Spieler wie Steffen Leibold, Nesreddin Kenniche oder Muhammet Kodal schier zur Verzweiflung. Sie konnte am Ende machen, was sie wollten, der Ball schien immer an Schad abzuprallen. Dabei war er zu Beginn der Partie noch überwindbar gewesen – vor allem für Kenniche.

Der Torjäger donnerte den Ball erstmalig in der 22. Minute nach einem Pass von Kordian Zieba in die Maschen. Neun Minuten später, also in der 31. Minute, legte er dann einen Treffer der Marke „Traumtor“ drauf. Zu diesem Zeitpunkt führte der FC Marbach mit 2:1, jedoch nicht mehr lange. Denn weder Philipp Bez noch Benedikt Schreckenberger brachten das runde Leder nach einem Pass über etwa 40 Meter aus der Gefahrenzone, was ein Nellmersbacher zu nutzen wusste, frei vor FC-Keeper Patrick Demut auftauchte und zum 2:2 vollendete. „Es waren zu blöde Gegentore, die wir heute bekommen haben. Vor allem das 2:2, da ist der Ball 40 Meter unterwegs gewesen“, ärgerte sich Trainer Chris Seeber.

Das Unheil nahm nun seinen Lauf. In der 52. Minute kassierte der FC das 2:3, zehn Minuten später scheiterte Zieba vom Elfmeterpunkt. Aufgeben war aber nicht. Vielmehr warf Marbach, der fußballerisch klar besser, kämpferisch aber nicht auf Aufgenhöhe mit dem Gegner, nun alles nach vorne. Die Belohnung folgte: Sebastian Feilner glich fünf Minuten vor Schluss aus und rettete sein Team in die Verlängerung. Hier hatten die Marbacher zahlreiche Chancen, doch Nellmersbach Adrian Schad vereitelte sie alle. Es musste also das Elfmeterschießen entscheiden – und hier brauchte es sieben Akteure pro Verein, ehe der Sieger der Partie gefunden war. Klar, dass Chris Seeber, der Coach der Marbacher nach dem bitteren Aus nur noch eines sagen konnte: „Da muss ich jetzt erstmal eine Nacht drüber schlafen.“ FC Marbach:
Demut – Weinzierl, Eggert, Bez, Schreckenberger (78. Feilner (102. Benz)) – de Capua, Zieba, Leibold, Fees (60. Vogel) – Kodal, Kenniche.