FC Marbach müht sich redlich

Das erste Spiel in einer neuen Runde ist immer so eine Sache. Vor allem aber ist es eine erste Standortbestimmung nach der langen Vorbereitungsphase. Der FC Marbach weiß dadurch seit gestern: Es gibt noch einiges zu tun. Denn auch wenn das Team von Trainer Christian Seeber zu Hause einen Punkt gegen die SKV Rutesheim II geholt hat, wirklich berauschend war das, was die Mannschaft aufs Feld brachte, nicht. Vielmehr überboten sich beide Teams bis etwa 20 Minuten vor Schluss an Harmlosig- und Ideenlosigkeit. Zum Glück aller nahm das Geschehen dann aber noch etwas Fahrt auf, so dass es nochmal spannend und auch ein bisschen emotional wurde. „Die Partie war schon etwas zäh“, gab Seeber im Nachhinein zu, lobte sein Team ansonsten aber und bescheinigte ihm gute Ansätze. „Von der Kontrolle her haben wir das Spiel klar beherrscht“, meinte er.

Dominiert hatten die Marbacher Akteure die Partie von Beginn an wirklich, etwas heraus kam dadurch aber nicht. Spielbestimmend kämpften sich die Schillerstädter von Beginn an in die gegnerische Hälfte, doch dann schenkten sie den Ball wieder her. FC-Trainer Christian Seeber nannte das, was er da sah, später so: „Wir hatten in der ersten Halbzeit sechs bis sieben Chancen im Ansatz und wollten ja in Führung gehen, aber leider war nichts zwingend.“ Noch nicht einmal von ansatzweise gefährlich konnte die Rede sein. Nur ein einziges Mal, bei einem Schuss von Patrick Flamm in der 40. Minute, landete der Ball wirklich in Tornähe. In diesem konkreten Fall fing Gäste-Keeper Dennis Mangold den Ball sogar. „Wir haben uns vorne einfach nicht durchsetzen können“, so Seeber.

Von den Gästen aus Rutesheim war derweil noch weniger zu sehen. Sie kamen erst gar nicht in die Nähe des Marbacher Sechzehner. „Wir haben das aber auch gut gemacht und sie gar nicht zum Zug kommen lassen“, fand der Marbacher Trainer. Selbst per Standard blieb der Gast komplett harmlos. Das Ärgerliche deshalb: Nur eine einzige Chance bot sich den Rutesheimern bis zur 70. Minute, doch diese nutzten sie zur 1:0-Führung. Nach einem Lattenknaller kam der Ball zu Axel Weeber, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. „Sie haben einen einzigen Schuss aufs Tor, doch der ist drin“, ärgerte sich Christian Seeber später. Die Zuschauer waren in diesem Moment bedient, die Forderung einer der eingefleischten FC-Fans nach „mehr Action“ nur allzu verständlich.

Mit der Einwechslung von Stürmer Nicola de Pilla gab es aber genau diese. Gemeinsam mit Angelo de Capua, der bis zu diesem Zeitpunkt blass geblieben war, wirbelte de Pilla nun auf der linken Seite. In der 82. Minute waren es schließlich auch genau die beiden, die den Ausgleich erzielten. Nach einem schönen Solo von Nicola de Pilla, bei dem er auf der linken Seite zwei Gegenspieler stehen ließ und dann mit dem Ball in den Strafraum zog, hatte er das Auge für den im Strafraum freistehenden de Capua, der letztlich nur noch einzulochen brauchte. Im Anschluss drängte der FC auf den Siegtreffer, ging nun entschlossener und zielstrebiger zu Werke, doch die Zeit fehlte. So blieb es beim 1:1-Unentschieden zum Bezirksliga-Saisonauftakt.

„Mit dem Punkt können wir letztlich leben. Zumal uns heute einige Spieler gefehlt haben“, sagte Seeber. Leon Kraguljac, Nicola de Pilla, Haiko Eggert und Fortino Guiliano saßen zwar auf der Bank oder wurden zum Teil eingewechselt, sie alle hatten wegen ihres Urlaubs zuletzt aber gar nicht trainiert. Urlaubsbedingt ganz gefehlt hat außerdem Routinier José Macias. FC Marbach:
Vorbusch – Yildirim, Schnalke (78. Dias), Kolak, Weinzierl (85. Kramer) – Fees (75. Kraguljac), Zieba, Kleiss (68. de Pilla), Bez – Flamm, de Capua.