Muhammet Kodal ist enttäuscht.Nicola de Pilla am Boden: Der Stürmer hatte in der 69. Minute eine große Chance, konnte den Schwaikheimer Keeper aber nicht überwinden. Foto:  


Die Bezirksliga-Fußballer des FC Marbach müssen nach dem 2:3 gegen Schwaikheim ihren Traum vom Aufstieg begraben.

Marbach -

Das Bild passte zum Ergebnis. Kaum war das Relegationsspiel zwischen dem FC Marbach und dem TSV Schwaikheim abgepfiffen, prasselte der Regen auf den Platz herunter. Das ganze Spiel über hatte das Wetter gestern trotz drohender dunkler Wolken gehalten. Mit dem Abpfiff öffnete der Himmel dann aber seine Pforten und hüllte die Marbacher Spieler in Regen. Die saßen bedröppelt und fassungslos auf dem Rasen, schienen die fallenden Tropfen jedoch kaum zu registrieren. Denn: Zu bitter war der Moment.

Es war die 93. Minute, als die Marbacher ihren Traum vom großen Finale um den Aufstieg in die Landesliga begraben mussten. Viele hatten zu diesem Zeitpunkt bereits mit einer Verlängerung im Steinheimer Riedstadion gerechnet. Doch dann nahm Felix Weiblen, der Kapitän der Schwaikheimer, bei einem Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze Maß und donnerte das Leder mittig in die Maschen. Weiblens Treffer – er war das 3:2 und stürzte den TSV in Jubeltaumel. Die FCler waren indes geschockt und rangen auch Minuten später noch nach Worten. „Wenn du sechs bis sieben Hundertprozentige hast und dann ausgerechnet mit der letzten Aktion, einem Freistoß, ein Tor bekommst, ist das ganz bitter. Wir hatten danach ja keine Zeit mehr, noch etwas zu erwidern“, ärgerte sich Routinier José Macias über die eigenen vergebenen Möglichkeiten und den Lucky Punch des Gegners. Zumal die Schillerstädter keine zwei Minuten zuvor ebenfalls einen Freistoß aus bester Position hatten und das goldene Tor hätten erzielen können. Patryk Jedrzejcyk donnerte den Ball jedoch über das Tor. Es war nicht die einzige gute Aktion, die vergeben wurde.

„Wir waren klar die bessere Mannschaft, spielerisch gut und haben uns viele Chancen erarbeitet“, resümierte FC-Trainer Christian Seeber. Mittelfeldmann Kordian Zieba fand: „Wir waren gefühlt stärker, hätten aber am Anfang unsere Tore machen müssen.“ Doch genau das gelang trotz bester Chancen von José Macias, Angelo de Capua, Muhammet Kodal und Patryk Jedrzejcyk nicht. Stattdessen ging der Gegner in der 12. Minute nach einem extrem abseitsverdächtigen Kopfballtor mit 1:0 in Führung. In der 23. Minute legte Schwaikheim dann sogar noch nach einem Konter das 2:0 drauf. Angelo de Capua war es schließlich, der mit einem Schuss aus spitzem Winkel auf 1:2 verkürzte (27.). Bis zum 2:2-Ausgleich von Muhammet Kodal in der 67. Minute dauerte es dann aber noch eine Weile. Danach war es ein offener Schlagabtausch, bei dem es hüben wie drüben immer wieder gefährlich wurde. „Da haben wir es versäumt, das 3:2 zu machen. Wir hatten gute Aktionen“, so Seeber. Am Ende schien die Verlängerung nahe, bis eben zwei letzte Freistöße aus bester Position folgten. Während Jedrzejcyk vergab, traf Weiblen – und das Duell war entschieden.

„Ärgerlich, dass man so einen Nackenschlag kurz vor der Verlängerung bekommt. In der Verlängerung hätte es nicht wehgetan, denn ich hatte das Gefühl, der Gegner war platt und wir hatten noch zwei frische Leute auf der Bank“, sagte Seeber. José Macias, der bedient auf dem Rasen saß, meinte: „Das ist wie so oft im Fußball. Es gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft. Die anderen haben ihre Chancen eben effektiv genutzt.“ Kordian Zieba richtete seinen Blick kurz nach dem Knockout schon wieder gen Zukunft, während seine Teamkameraden noch haderten. „Es ist schade, wir haben eine gute Saison gespielt. Aber aus solchen Niederlagen lernt man. Wir schlafen jetzt wahrscheinlich ein paar Tage schlecht, aber dann geht es wieder weiter.“ FC Marbach:
Vorbusch – Weinzierl, Kolak, Bez, Fortino – Jedrzejcyk, Macias, Zieba, Fees (62. de Pilla) – de Capua, Kodal.