Marco Weitbrecht behauptet den Ball vor Haiko Eggert. Foto: avanti

Der Fußball-Bezirksligist müht sich in der ersten Pokal-Runde beim TSV Affalterbach ordentlich. Am Ende siegt man aber 6:4.

Marbach - So hatte sich der FC Marbach den gestrigen Pokalabend nicht vorgestellt. Anstatt dem klassentieferen TSV Affalterbach von Beginn an aufzuzeigen, wer Herr im Hause ist, geriet der Favorit aus der Schillerstadt in der ersten Halbzeit sogar mit 0:2 in Rückstand und mühte sich dann lange, um zumindest das 2:2 zu erzielen. Am Ende musste gar das Elfmeterschießen über Weiterkommen und Ausscheiden entscheiden – und hier hätte ein Drehbuchautor das Skript nicht besser schreiben können. Denn mit Philipp Bez verwandelte ausgerechnet ein langjähriger Affalterbacher Spieler den entscheidenden Elfmeter zum 6:4-Endstand. „Das ist wirklich bitter, dass es gerade mein ehemaliger Jugendspieler war, der uns den Knock-Out versetzt hat“, meinte Heiko Andiel, der Affalterbacher Trainer im Nachhinein, hatte dabei aber ein Schmunzeln auf den Lippen.

Denn: Mit der Leistung seiner Mannschaft konnte er vollauf zufrieden sein. „Ich bin natürlich ein bisschen enttäuscht über die Niederlage und das Pokal-Aus, aber wir haben das heute gut gemacht“, fand er. Mit einfachem Fußball und vor allem hundertprozentigem Kampfgeist begeisterte seine Mannschaft die eigenen Fans. Marco Weitbrecht (4.) sowie Nermin Skoko (33.) brachten den TSV in der ersten Halbzeit mit 2:0 in Führung und hatten dank einem starken und schnellen Umschaltspiel gar noch zig weitere gute Chancen, um das Ergebnis nach oben zu schrauben. „Wenn man solche Chancen gegen eine Mannschaft wie den FC Marbach nicht nutzt, wird das am Ende leider bestraft“, meinte Andiel später. Noch vor der Pause verkürzte FC-Stürmer Nesreddin Kenniche auf 1:2, in der zweiten Halbzeit war es dann Kordian Zieba, der einen Foulelfmeter zum 2:2 verwandelte (73.). Dieser Strafstoß war es auch, an dem sich die Geister schieden. „Das war niemals einer“, meinte Heiko Andiel, Trainer-Gegenüber Christian Seeber war der Ansicht: „Der war zu hundert Prozent berechtigt.“ Letztlich zählte er und rettete die durchweg spielbestimmenden, aber meist harmlos gebliebenen Marbacher ins entscheidende Elfmeterschießen.

Während hier auf Marbacher Seite nur Steffen Leibold scheiterte, waren es bei Affalterbach Nermin Skoko und Marcel Müller. Mit dem vierten Treffer beim fünften Elfmeter machte Bez dann alles klar.