Neuzugang Dominik Gallert (rechts) und Florian Hägele, sportlicher Leiter des FC, nach der Vertragsunterzeichnung. Foto: Lars Laucke

Dominik Gallert ist der insgesamt 14. Neuzugang beim Fußball-Landesligisten FC Marbach.

Marbach - Der FC Marbach hat turbulente Zeiten hinter sich: Landesliga-Aufstieg und Bezirkspokalsieg, gefolgt von einer schwierigen Hinrunde, der Weggang von Trainer Detlef Olaidotter, im Abstiegskampf von vielen abgeschrieben, dann mit dem neuen Trainer Matteo Battista aber doch noch der Klassenerhalt über die Relegation. Zuvor war jedoch schon klar, dass Battista wieder aufhören und die halbe Mannschaft den Verein verlassen würde. Insgesamt 13 Abgänge hat der FC zu verkraften. Mittlerweile wurden aber 14 neue Spieler verpflichtet. Erst am Dienstag unterschrieb Dominik Gallert.

Der gebürtige Marbacher ist noch keine 21 Jahre alt, hat aber bereits eine bewegte Fußball-Vergangenheit hinter sich. Nachdem er beim FC begonnen hatte, wechselte er schnell zur Jugend des VfB Stuttgart. „Das Highlight war ganz klar der Deutsche Meistertitel mit der U17-Mannschaft“, sagt Gallert. Damals spielte er unter anderem mit dem jetzigen Leverkusener Bundesliga-Keeper Bernd Leno zusammen. Die Saison mit dem Meistertitel stellt für Dominik Gallert aber auch in anderer Hinsicht eine Zäsur dar: Im Halbfinale erlitt er seinen ersten Kreuzbandriss. Insgesamt vier dieser schweren Verletzungen stehen mittlerweile in seiner Krankenakte. Irgendwann war deshalb beim VfB Schluss: „Einmal war es so, dass ich den ersten Tag wieder im Training war und mir dann direkt den nächsten Kreuzbandriss geholt habe. Wenn man zwei Jahre am Stück verletzt ist, macht der Verein das irgendwann halt nicht mehr mit“, erinnert er sich.

Vergangene Saison spielte er dann in der zweiten Mannschaft der SG Sonnenhof Großaspach. „Ich hatte da schon ein wenig auf die erste Mannschaft geschielt“, sagt er. Doch aufgrund seiner Krankengeschichte bezieht er mittlerweile eine Berufsgenossenschafts-Rente. „Und da hat der Anwalt geraten, dass ich möglichst nicht mehr höher als vierte Liga spielen sollte.“ Der Aufstieg der SG in die Dritte Liga war ein Grund, warum Gallert, der seit zwei Jahren in Benningen wohnt, den Entschluss fasste, den Sonnehof zu verlassen. Florian Hägele, sportlicher Leiter des FC Marbach, bekam dies über einen Zeitungsartikel mit und setzte sich mit dem Defensivspieler in Verbindung. Gallert fand Gefallen an der Idee: „Es ist an der Zeit, wieder zu Hause zu spielen. Hier habe ich Fußball gelernt, hier sind meine Freunde.“ Der Traum vom Fußballprofi ist ausgeträumt. Was die berufliche Zukunft betrifft, muss sich Gallert jetzt erst einmal orientieren. „Ich habe einen Realschulabschluss und werde Ende Juli bei der Firma Stihl anfangen. Was genau sich daraus entwickelt, wird man dann sehen.“

Die vergangenen Jahre hat Dominik Gallert meist auf der rechten Abwehrseite gespielt. „Aber ursprünglich war ich Offensivspieler. Das hat sich damals beim VfB so ergeben. Ich war jüngerer Jahrgang, der Trainer wollte mich unbedingt einsetzen und die rechte Abwehrseite war halt noch frei. Plötzlich habe ich überall hinten gespielt, auch in der Jugend-Nationalmannschaft“, grinst der FC-Neuzugang. Bei den Schillerstädtern könnte es aber durchaus auch sein, dass er auf der Sechs eingesetzt wird. Schließlich sind hier mit Kordian Zieba, Sezgin Kaya und Andreas Kindl gleich drei Optionen weggefallen. Auf jeden Fall ist Dominik Gallert ein wichtiger Bestandteil in den Planungen, so eine Art Philipp Lahm des FC Marbach.