Die Vorentscheidung: Steffen Leibold (gelbes Trikot) erwischt den Ball noch hauchdünn und erzielt das 2:0 für den FC. Foto: avanti

Die Schillerstädter bezwingen den TSV Münchingen am Ende verdient mit 3:1 (0:0).

Marbach - Hart erarbeitet, aber letztlich verdient – so könnte man das 3:1 (0:0) von Fußball-Bezirksligist FC Marbach gegen den TSV Münchingen auf den Punkt bringen. „Der Gegner hat uns alles abverlangt“, konstatierte FC-Trainer Christian Seeber, war darüber aber keineswegs überrascht. Da spielte es auch keine Rolle, dass Landesliga-Absteiger TSV Münchingen nach wie vor auf den ersten Punktgewinn der Saison wartet. „Bereits vergangene Woche in Bissingen haben sie gezeigt, dass sie besser sind als es der Tabellenstand aussagt. Und das hat man auch heute gesehen. Sie haben sich keineswegs hinten reingestellt, beide Mannschaften haben offensiv agiert“, analysierte Seeber.

Die erste Riesenchance hatten dann auch die Gäste, als bereits nach fünf Minuten ein Schuss an die Latte krachte. „Das hat uns wachgerüttelt“, fand Seeber, dessen Team nur drei Minuten später seinerseits die große Möglichkeit zur Führung hatte. Angelo de Capua tauchte frei vor dem Münchinger Tor auf, scheiterte aber anTSV-Keeper Maximilian Kunz. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit hatten die Schillerstädter zwar mehr Ballbesitz, Großchancen blieben aber auf beiden Seiten Mangelware. In der 25. Minute wurde Nesreddin Kenniche im 16er vom Ball abgedrängt, für einen Elfmeter war dies aber eindeutig zu wenig. Und zehn Minuten vor der Pause flog eine Freistoß-Flanke von Muhammet Kodal an Freund, Feind sowie dem langen Pfosten vorbei.

Nach dem Wechsel tasteten sich beide Teams wieder näher an einen Torerfolg heran. Zunächst erwischte Kodal einen Diagonalball vor den TSV-Kasten nicht gut genug, um Maximilian Kunz zu überwinden (49.). Im Gegenzug landete ein Kopfball der Gäste knapp über dem Tor. Doch in der 61. Minute war es dann so weit: Kodal zog einen Freistoß diagonal vor das Münchinger Tor und fand dort den Kopf von Kordian Zieba. Dessen Ball ging genau zwischen dem TSV-Keeper und zwei Abwehrspielern hindurch ins Netz. „Danach haben wir nicht konsequent genug auf Ballbesitz gespielt und die Kugel zu schnell hergegeben“, übte Christian Seeber die einzige Kritik an seinem Team. So stockte dem Anhang der Marbacher in der 73. Minute kurz der Atem, als der Ball bereits im Kasten von Keeper Dennis Wendler lag. Doch der Schiedsrichter hatte bereits zuvor auf Abseits entschieden. In der 76. Minute dann die Vorentscheidung: Angelo de Capua schoss im hohen Bogen aus rund 30 Metern in Richtung Münchinger Tor, wenig später zappelte der Ball zum 2:0 im Netz. Ob Steffen Leibold ihn zuvor noch berührt hatte, klärte der FC-Mittelfeldspieler erst nach dem Schlusspfiff auf: „Ja, minimal. Hätte ich die Haare kürzer rasiert, wäre ich nicht mehr dran gewesen.“ Auf jeden Fall hatte er den TSV-Torhüter entscheidend irritiert.

Ein klein wenig erhöhten Puls hatte der FC-Anhang dann in der Schlussphase. In der 90. Minute bekam Münchingen einen Foulelfmeter zugesprochen, nachdem Haiko Eggert seinen Gegenspieler am Fuß erwischte. Mit Beginn der Nachspielzeit stand es nur noch 2:1. Doch in der 93. Minute erlösten die FC-Spieler ihren Trainer und die Fans im Hainbuch Stadion: Nach einer Balleroberung vor dem gegnerischen Tor umkurvte Kodal zunächst denTSV-Keeper, legte dann zurück auf Leibold, der mit seinem zweiten Treffer für den3:1-Endstand sorgte.

„Ich denke, wir haben so ein Spiel gebraucht, in dem wir auch mal das nötige Quäntchen Glück hatten“, resümierte Christian Seeber, der seiner ganzen Mannschaft und vor allem der Defensive „eine wirklich gute Leistung“ bescheinigte.

FC Marbach:
Wendler – Weinzierl, Eggert, Bez, Yildirim – Fees, Zieba, Leibold – Kodal (94. Feilner), Kenniche (81. de Pilla), de Capua (91. Erdogan).