Manuel Wengert verlässt den FC Marbach „im Guten“, Foto: Archiv (avanti)

Der Fußball-Landesligist FC Marbach trennt sich nach nur einem halben Jahr von seinem Trainer.

Marbach - Vier Tage nach dem letzten Spiel vor der Winterpause hat sich Fußball-Landesligist FC Marbach von Trainer Manuel Wengert getrennt. Die Tätigkeit des 34-Jährigen bei den Schillerstädtern endet damit nach nur einem halben Jahr. „Es handelt sich insoweit um eine Reaktion auf die tabellarische Situation. Zur Winterpause belegt der FC Marbach den vorletzten Tabellenplatz. Der Schritt war erforderlich, da sich nach zuletzt geführten Gesprächen zudem zeigte, dass die Vorstellungen über die trainerseitig für den Verein zu erbringende Tätigkeit in verschiedener Hinsicht divergieren“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Die Erste Vorsitzende Sibylle Wieland erklärt ergänzend, dass „Manuel Wengert beruflich sehr eingespannt ist und dadurch seine Aufgaben nicht mehr im entsprechenden Maße wahrnehmen könnte“.

„Bis zum Ende der Saison hätte ich das schon noch auf die Reihe bekommen“, entgegnet Wengert allerdings. Für ihn hatte sich die Trennung allerdings schon angedeutet, denn: „Ich hatte dem Verein vor einer Woche mitgeteilt, dass ich nicht über die laufende Saison hinaus zur Verfügung stehe. Da ich aber weiß, dass der FC gerne langfristig mit einem Trainer zusammenarbeiten möchte, überrascht mich das jetzt nicht.“ Beide Seiten betonen, dass man im Guten auseinandergehe, aber keine langfristige Zukunft sehe. „Dass jetzt auch sportliche Gründe angeführt werden, ist schon überraschend. Wenn man das nach der Niederlage in Leingarten gemacht hätte, dann hätte es wohl jeder nachvollziehen können. Aber mittlerweile kann ich behaupten, eine intakte und konkurrenzfähige Mannschaft zu hinterlassen“, sagt Wengert. Und auch Wieland räumt ein, dass der Trainer „die Mannschaft zuletzt sportlich stabilisiert“ habe. „Wir beginnen aber jetzt mit der Planung für die Rückrunde und die neue Saison. Und es hätte keinen Sinn gemacht, die Winterpause abzuwarten“, ergänzt die FC-Vorsitzende.

Für Wengert sind es vor allem strukturelle Dinge, die ihn dazu bewogen hatten, nicht langfristig in Marbach bleiben zu wollen: „Ich hätte mich sonst selbst belogen. Wenn der FC Marbach dauerhaft nach vorne kommen will, dann muss etwas passieren – in vielerlei Hinsicht. Sonst wird man langfristig immer gegen den Abstieg spielen.“ Wengert glaubt aber auch, dass der Vorstand in einigen Bereichen „nicht einmal etwas für die Probleme kann. Man schleppt da noch einige Altlasten mit sich herum. Manche Strukturen stecken noch nicht einmal in den Kinderschuhen“, sagt Wengert und fügt hinzu: „Es ist klar, dass man beim FC keine Reichtümer verdienen kann. Wenn ich dann einen Spieler zum Verein holen will, dann muss ich ihn mit anderen Dingen locken können. Das Einzige, was Marbach hier bislang zu bieten hat, ist die gute Infrastruktur mit zwei Rasenplätzen und einem Kunstrasen.“

Sibylle Wieland betont, dass man für die Zukunft daran interessiert sei, „langfristig mit einem Trainer zusammenzuarbeiten, der das ganzheitliche Konzept, das wir verfolgen, mitträgt“. Dieses Konzept erstrecke sich von der Jugend bis in die erste Mannschaft. „Die Landesliga stellt einfach Qualitätsansprüche, die wir auch in der Jugend verankern müssen“, so Wieland.

Das Training der ersten Mannschaft wird „bis auf Weiteres“ der bisherige Co-Trainer Antonino Carneiro übernehmen. „Es gilt nun, alle Kräfte zu bündeln und gemeinsam das ausgegebene Ziel, den Klassenverbleib in der Landesliga, zu erreichen“, heißt es von Seiten des FC Marbach.