Erdmannhausens Robin Bob (Mitte) und sein Team stecken in einem Loch. Foto: avanti


In der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr erwartet der TSG Steinheim den GSV Erdmannhausen schon heute Mittag (16 Uhr).

Marbach - Genau 90 Minuten müssen die Kreisliga-Kicker noch durchhalten, dann beginnt die Winterpause. „Viele Mannschaften pfeifen inzwischen auf dem letzten Loch. Eine Hinrunde mit 19 Spielen ist schon eine außergewöhnliche Belastung“, findet Rainer Schreiber, der Trainer des TSG Steinheim,
und spricht dabei für viele seiner Kollegen aus der Kreisliga A1 Enz-Murr.

Schreibers TSG Steinheim erwartet zum Jahresabschluss schon heute um 16 Uhr den GSV Erdmannhausen.
„Beide Teams stecken in einem ähnlichen Loch“, weiß dessen Coach Florian Eissler, denn nach guten Saisonstart haben sowohl der TSG als auch der GSV in den letzten Wochen in der Tabelle einige Plätze eingebüßt. „Für unser Abfallen gibt es plausible Gründe“, erklärt Eissler und verweist auf die Personalmisere: „Uns fehlten bis zu zehn potenzielle Stammspieler, darunter dauerhaft unsere drei Kapitäne“, führt der Trainer der Erdmannhäuser aus. Einsatzfähige Spieler müssen somit allwöchentlich ran und seien überspielt, urteilt Eissler und nennt exemplarisch den jungen Luca Heusel. Der noch für die A-Jugend spielberechtigte Angreifer sicherte dem GSV in der ersten Hälfte der Hinrunde mit seinen Toren einige Punkte. „Jetzt ist er einfach müde“, weiß sein Trainer. Schreiber bläst ins gleiche Horn: „In der Kreisliga A sind die Kader einfach nicht so groß. Zudem muss man einfach akzeptieren, wenn ein Spieler vier Wochen im Schichtdienst arbeitet und nicht trainieren kann“, sagt er, verspricht aber, dass seine Mannschaft heute „noch einmal auf die Zähne beißen wird“.

Die Souveränität der ersten Wochen ging zuletzt bei Spitzenreiter GSV Pleidelsheim
verloren, der ebenfalls schon heute (16.30 Uhr) den Nachbarn SGV Murr
erwartet. „Unsere letzten drei Auswärtsspiele haben wir verloren, doch das müssen wir wegstecken“, sagt GSV-Coach Frank Weiden, dessen Elf inklusive Pokal sogar 22 Pflichtspiele hinter sich bringen musste. Personell kann Weiden im Gegensatz zu seinen Kollegen jedoch nicht klagen: „Alles an Bord“, meldet er. Das sieht beim SGV Murr ganz anders aus, doch Trainer Marcus Ziegler hält sich nicht lange mit seiner Verletztenliste auf: „Wir wollen das mit dem Aufstieg, dem Pokalfinale und der guten Rolle, die wir in der neuen Liga spielen, sehr erfolgreiche Jahr 2016 positiv abschließen“, gibt er vor. Den GSV stuft er als „ganz harte Nuss, aber keine Übermannschaft“ ein. Er rechnet sich also etwas aus.

Derbyatmosphäre verspricht auch der Sonntag, wenn um 14 Uhr der FV Oberstenfeld
den VfR Großbottwar
zu Gast hat. „Das ist immer ein besonderes Spiel“, freut sich FVO-Vorstand Ceyhan Kaplan auf den Vergleich, bei dem zuletzt stets das Auswärtsteam gewinnen konnte. In den Reihen des FVO steht mit Kasim Simsek ein junger Stürmer, dessen Torquote zuletzt deutlich zurückging. Für Kaplan hat dies jedoch nichts mit der langen Saison zu tun: „Er bereitet jetzt mehr vor und außerdem hat er zuletzt mit seiner Schnelligkeit vier Elfmeter herausgeholt. Wenn er da nicht umgehauen wird, macht er auch das ein oder andere Tor“, erklärt er. Auf Wiedergutmachung brennt nach der Hinspielniederlage der VfR. „Damals haben wir unglaublich viele Chancen vergeben. Ich hoffe, dass mein Team dazugelernt hat“, sagt Coach Perry Zuidema. Seiner Elf gibt er mit, sie müsse wegen der Platzverhältnisse in Oberstenfeld einfach spielen. „Die zweiten Bälle werden wichtig sein“, ist er sicher.

Den schweren Gang zur zuletzt formstarken SpVgg 07 Ludwigsburg II hat zeitgleich der TSV Affalterbach
vor der Brust. „Favorit sind wir dort sicher nicht“, betont der ebenfalls von Personalsorgen geplagte TSV-Coach Heiko Andiel. Ein Silberstreif ist aber zumindest die Rückkehr von Angreifer Marco Weitbrecht in den Kader.

Ebenfalls am Sonntag um 14 Uhr wird das Kellerduell zwischen Anadolu Marbach
und dem FV Ingersheim II angepfiffen. Mit zuletzt zwei Siegen haben die Marbacher neuen Mut geschöpft und wieder den Anschluss hergestellt. Gegen den bereits abgeschlagenen Vorletzten vom FVI muss nun eigentlich der nächste Sieg her. „Zu viel Druck will ich meiner Mannschaft nicht machen, zumal uns dieser Gegner nie gelegen hat“, ist Spielertrainer Cem Caliskan aber skeptisch. Verlassen konnte sich Anadolu zuletzt vor allem auf die stabile Defensive mit nur einem Gegentor in drei Spielen. „Wir stehen jetzt enger“, nennt Caliskan eine Ursache des Aufschwungs.

In der Staffel A2 Rems-Murr empfängt die SVG Kirchberg
um 14.30 Uhr den Tabellendritten TSV Rudersberg. „Klassischen Kirchberg-Style“, verspricht SVG-Trainer Björn Kugler lachend und meint damit eine defensive Grundeinstellung, um mit Kontern Nadelstiche zu setzen. Fraglich ist jedoch, ob überhaupt gespielt werden kann: „Der Platz war gefroren. Gut möglich, dass die Gemeinde ihn sperrt“, berichtet Kugler.

In der Kreisliga B2 Enz-Murr reist der Zweite TSV 1899 Benningen II
im Topspiel zum Ersten SGV Freiberg II. Anstoß ist ebenso am Sonntag um 14 Uhr wie bei der Partie des GSV Steinheim
gegen den FC Marbach II.

Zudem spielen: FV Oberstenfeld II - VfR Großbottwar II
(12.15 Uhr) sowie schon heute: TSV Steinheim II – GSV Erdmannhausen II
(14 Uhr), GSV Pleidelsheim II – SGV Murr II
(14.30 Uhr). Jeweils um 12.15 Uhr am Sonntag sind in der Kreisliga B3 der GSV Höpfigheim II
(bei der DJK Ludwigsburg II) und der TSV Affalterbach II
(gegen den SV Pattonville II) gefordert.