José Macias hat in Pflugfelden seinen ersten Saisoneinsatz gehabt Foto: Archiv (avanti)

Der Fußball-Bezirksligist empfängt morgen (14.30 Uhr) den Tabellenvierten Germania Bietigheim.

Marbach - Für uns kommen jetzt die Spiele, in denen wir in der Pflicht sind“, stellt Trainer Christian Seeber klar. Am morgigen Sonntag (14.30 Uhr) spielt er mit dem FC Marbach in der Bezirksliga gegen Germania Bietigheim – der Sechste gegen den Vierten. „Es kommen jetzt die Spiele, in denen viele der Mannschaften aus dem oberen Bereich aufeinandertreffen. Wenn wir noch da vorne mitmischen wollen, dann müssen wir jetzt Siege einfahren“, sagt Seeber.

Im bisherigen Saisonverlauf haperte es bei seinem Team selten in der Defensive. Nur zehn Gegentore sind der beste Wert der Liga, und der FC hat auch erst eine Niederlage kassiert. Aber die Schillerstädter haben eben auch schon sechsmal unentschieden gespielt und dabei etliche Punkte unnötig liegen lassen. Nicht zuletzt vergangene Woche beim 3:3 bei Tabellenführer TV Pflugfelden. „Wir haben 60 Minuten die Partie dominiert, 2:0 geführt, doch dann waren die Jungs zu gierig. Da hätten wir einfach tief stehen und Pflugfelden kommen lassen müssen. Stattdessen haben wir weiter offensiv gespielt und dem Gegner damit in die Karten gespielt“, ärgert sich Seeber. Ein wenig könnte dies auch damit zu tun gehabt haben, dass er José Macias nach einer Stunde ausgewechselt hat. Der Routinier bestritt nach einer hartnäckigen Wadenverletzung in Pflugfelden sein erstes Pflichtspiel in dieser Saison – was 60 Minuten auch hervorragend funktionierte. „Pflugfelden hat ja überhaupt nicht gewusst, was sie machen sollen“, meint Seeber, der aber kein Risiko eingehen wollte und Macias deshalb auswechselte. „Vielleicht wäre er ja in der Lage gewesen, das Spiel so zu ordnen, dass wir es sicher zu Ende bringen“, sagt der FC-Coach.

Auf jeden Fall ist Seeber froh, dass José Macias wieder zur Verfügung steht. „Er hat diese Woche voll mittrainiert. Daher gehe ich davon aus, dass er spielen wird.“ Mit Jerry Kleiss war ein weiterer zuletzt verletzter Spieler wieder im Training. „Ich hoffe, dass er am Sonntag mit dabei ist. Er kann uns mit seiner Dynamik auf vielen Positionen helfen, vorrangig natürlich auf der linken Abwehrseite“, sagt Seeber. Denn dort steht hinter dem Einsatz von Lukas Möhle noch ein großes Fragezeichen, Kleiss wäre hier also eine willkommene Alternative. Ansonsten muss der FC nur auf die Langzeitverletzten Dominik Gallert und Julian Kübler verzichten.

Taktisch gesehen erwartet Christian Seeber ein in dieser Saison oft erlebtes Bild: „Germania Bietigheim wird kompakt und tief stehen und versuchen, uns im Mittelfeld zu Fehlern zu verleiten. Und dann geht bei denen nach vorne die Post ab. So haben sie es in dieser Saison bislang meist gespielt, da werden sie auch gegen uns sicher nicht von abrücken.“ Für die Schillerstädter bedeutet dies im Umkehrschluss, dass man zwar nach vorne Druck aufbauen will, die Fehler im Mittelfeld aber tunlichst vermeiden sollte. „Wir müssen versuchen, unser Spiel durchzubringen“, fordert Christian Seeber. Die drei Treffer in Pflugfelden geben ihm dabei Hoffnung, dass die Sturmflaute nun endlich mal vorbei ist. Erst 18 Mal hat sein Team bislang ins Schwarze getroffen, nur drei Teams der gesamten Liga haben weniger Tore erzielt. Aber vielleicht ist ja nun auch bei Nikola Sremac der Knoten geplatzt, der in Pflugfelden seinen ersten Liga-Treffer der Saison erzielte. Vergangene Saison hatte der Stürmer für den A-Ligisten TV Zazenhausen mehr als 30 Tore erzielt. Will er diese Saison beim FC Marbach noch auf einen ähnlichen Wert kommen, muss er langsam loslegen – am besten gleich morgen gegen Germania Bietigheim.