. . . als auch Kordian Zieba (rechts) bestreiten morgen ihr letztes Spiel für den FC Marbach. Foto: Archiv (avanti)

Klassenerhalt oder Abstieg heißt es am morgigen Sonntag um 15 Uhr für die Landesliga-Fußballer des FC Marbach.

Marbach - Es ist das Spiel der Spiele, das große Saisonfinale, eine Partie, in der es heißt: alles oder nichts! Denn wenn der FC Marbach am morgigen Sonntag (15 Uhr) auf dem Platz des FV Ingersheim sein Relegationsspiel gegen die Spvgg Gröningen-Satteldorf verliert, dann war die tolle Rückrunde in der Landesliga für die Katz, und die Schillerstädter steigen nach nur einem Jahr wieder in die Bezirksliga ab.

Trainer Matteo Battista, für den es das letzte Spiel an der Seitenlinie des FC sein wird, sieht die ganze Sache aber etwas anders: „Man muss sich mal anschauen, wo wir hergekommen sind. Wir waren doch schon abgeschrieben. Als ich in der Winterpause in Marbach angeheuert habe, da haben mich einige gefragt, warum ich mir das antun würde, da sei doch eh nichts zu retten. Wir haben uns dieses Spiel hart erarbeitet. Daher sehe ich es mehr als Chance denn als Gefahr. Obwohl es natürlich schade wäre, wenn mit diesem einen Spiel alles wieder flöten gehen würde. Ein Verein wie der FC Marbach gehört einfach in die Landesliga.“ Es ist Battista anzumerken, dass er den Klassenerhalt mit aller Macht schaffen will, ungeachtet der Tatsache, dass für ihn nach diesem Spiel Schluss ist. Zudem hat er in Ingersheim noch etwas gutzumachen. Denn als Spieler ist er dort mit dem FV Löchgau in einem Relegationsspiel mal „sang- und klanglos abgestiegen“, erinnert er sich, betont aber, dass er auf diesem Platz auch einen seiner größten Erfolge als Trainer gefeiert hat: „2009 sind wir dort mit dem GSV Pleidelsheim Bezirkspokalsieger geworden.“

Neben Battista werden eine ganze Reihe von Spielern ebenfalls das letzte mal für den FC auflaufen, darunter Keeper Patrick Demut, Andreas Kindl und Sezgin Kaya, die wie auch der langzeitverletzte Florian Gayer zu 07 Ludwigsburg gehen. Oder aber Patryk Jedrzeyczyk und Kordian Zieba. Letzterer kann schon einmal den Platz seines neuen Vereins testen, er spielt künftig beim FV Ingersheim. Und obwohl es diesen Abgängen ja im Prinzip egal sein könnte, was aus dem FC wird, ist Battista sicher: „Sie werden alle hundert Prozent geben, um den Klassenerhalt zu schaffen. Denn so ein Abstieg steht dann ja auf dem Steckbrief, das habe ich den Jungs gesagt.“

Für Florian Hägele, den sportlichen Leiter des FC Marbach, wäre der Abstieg zwar „keine Katastrophe, aber wir wären natürlich sehr enttäuscht, weil alle sehr hart gearbeitet haben. Wir müssten dann halt schauen, dass wir so schnell wie möglich wieder oben mitspielen. Aber ehrlich gesagt denke ich daran noch gar nicht.“ Schafft der FC hingegen den Klassenerhalt, dann würde dies auch Hägele das Leben deutlich leichter machen. „Wir sind noch in Gesprächen mit ein paar potenziellen Neuzugängen, die aber klar gesagt haben, dass sie das Spiel noch abwarten, weil sie lieber Landesliga spielen möchten. Grundsätzlich sage ich zwar, dass sich neue Spieler mit dem FC identifizieren und nicht so sehr auf die Liga schauen sollen. Aber bei diesen Spielern wäre das schon okay“, erklärt er.

Natürlich hat man sich bei den Schillerstädtern auch mit dem Gegner beschäftigt. Matteo Battista hatte sich zusammen mit einigen seiner Spieler das zweite Relegationsspiel der Spvgg Gröningen-Satteldorf gegen den TSV Schwaikheim angeschaut, welches die Satteldorfer mit 4:0 gewannen. „Die ersten Minuten waren schlimm. Dann haben sie mehr oder weniger durch Zufall nach einem Befreiungsschlag das 1:0 gemacht. Danach waren sie dann klar besser und haben verdient gewonnen“, erinnert sich der FC-Trainer. Die Stärken des Gegners liegen für ihn vor allem in der Offensive: „Da haben sie einige gute und schnelle Leute.“ Zum Beispiel Michael Eberlein, der in den beiden bisherigen Relegationsspielen drei Tore erzielt hat, darunter ein sensationeller Sonntagsschuss zum 2:0 gegen Schwaikheim. „Da bin ich sehr froh, dass ihm das in diesem Spiel gelungen ist. Denn so ein Tor macht der in 50 Jahren nicht mehr“, glaubt Battista, der überzeugt ist: „Wenn wir unser Spiel konsequent und konzentriert durchziehen, dann werden wir den Klassenerhalt schaffen.“ Denn vor allem in der Defensive sieht er sein Team stärker und die Schwächen beim Gegner: „Auf der Torhüter-Position ist Patrick Demut klar besser, und die Satteldorfer Verteidigung ist zum Teil doch etwas langsam. Da müssen wir mit unseren schnellen Außenspieler kommen.“ Die zwei Wochen Pause konnte sein Team zudem nutzen, um „noch ein paar Wehwehchen auszukurieren“. Lediglich Nikola Sremac fällt wegen einer Hornhautentzündung aus. Ansonsten kann Battista für das Spiel der Spiele auf den gesamten Kader zurückgreifen.