Benningens Arnaldo Malecek (links), hier gegen Hüseyin Karatas, hat das 3:2 erzielt. Foto:  

Kaum hat der FC Marbach das Achtelfinale erreicht, muss er morgen (17 Uhr) bereits beim TSV Flacht antreten.

Marbach - Deutlich wichtiger, als das Erreichen der nächsten Runde im Fußball-Bezirkspokal ist Trainern meist, dass sich keiner ihrer Spieler verletzt und so für den Ligabetrieb ausfallen würde. Verletzt hat sich in der Partie des FC Marbach
am Mittwochabend gegen den A-Ligisten TV Möglingen niemand, auch steht das Team von Christian Seeber dank eines 6:2 (2:0)-Erfolgs im Achtelfinale. Und doch hat der Pokalabend Nachwirkungen auf das Bezirksliga-Spiel der Marbacher am morgigen Samstag (17 Uhr) beim TSV Flacht. Aufgrund einer gelb-roten Karte, die Muhammet Kodal in der 87. Minute gesehen hatte, ist er zum Zuschauen verdammt.

„Das ist sehr ärgerlich. Vor allem, weil das gar keine Schwalbe war“, kommentiert FC-Trainer Christian Seeber die Aktion, bei der Kodal im Strafraum zu Fall gekommen war. Ob ihn der Gegenspieler leicht getroffen hatte oder ob der Stürmer ausgerutscht war, ist strittig. Jedenfalls hatte Kodal keinesfalls ein Foul reklamiert oder Strafstoß gefordert. Schiedsrichter David Modro entschied dennoch auf Schwalbe und stellte den 27-Jährigen vom Feld.

Wie genau Seeber den Torjäger in Flacht ersetzen möchte, lässt er noch offen. Nicola de Pilla, der gegen Möglingen von Beginn an ran durfte und dies mit zwei Toren dankte, rückt aber wohl wieder in die Jokerrolle. „Es ist wichtig, nach 60 Minuten durch einen Wechsel noch einmal zuzulegen. Sonst hat man sein Pulver bereits verschossen“, meint Seeber. Ihm fehlen zudem Timo Binder und Torhüter Dennis Wendler jeweils aus privaten Gründen. „Das wird eine brutal schwere Aufgabe. In Flacht zu spielen ist nie einfach“, warnt Seeber. Der TSV sei vor allem offensivstark. So war Flacht vergangene Saison der torgefährlichste Bezirksligist hinter Meister Pflugfelden und Vizemeister Marbach.

Zuletzt überzeugte der TSV Flacht nach einem durchwachsenen Rundenstart mit zwei Siegen gegen den TSV Eltingen und den TV Aldingen. Zudem steht Flacht wie der FC Marbach im Pokal-Achtelfinale. Am Mittwochabend gewann man beim B-Ligisten SpVgg Hirschlanden-Schöckingen mit 6:4 nach Elfmeterschießen.

Deutlicher gestaltete da der FC Marbach sein Pokalspiel. Gegen den TV Möglingen, gegen den man wegen nur spärlich funktionierenden Flutlichts im Stadion auf dem Trainingsplatz antreten musste, bog der FC früh auf die Siegerstraße. Nicola de Pilla traf mit einem Flachschuss aus 16 Metern zum 1:0 (29.). Innenverteidiger Haiko Eggert, und nicht wie fälschlicherweise berichtet Philipp Bez, stieg kurz vor der Pause nach einem Kodal-Freistoß am höchsten und erzielte per Kopf das zweite Tor.

Mit dem 3:0 durch einen Abstauber von Nicola de Pilla schien das Spiel entschieden (54.), doch es fehlte nicht viel, da hätte es wenig später 3:3 gestanden. Erst verkürzte Deniz Yesilyurt nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld (61.), und nur 120 Sekunden später schoss Christian Kilburg das 3:2. Auch er verwertete einen langen Ball aus dem Mittelfeld. Sekunden zuvor war Kilburg freistehend an FC-Keeper Patrick Demut gescheitert (62.). „Da haben wir die Ordnung und Disziplin verloren, zu viel Harakiri gespielt. Beim Stand von 3:0 darfst du dem Gegner nicht ins offene Messer laufen“, sagt Seeber, der mit den „anderen 80 Prozent des Spiels“ aber zufrieden war.

Nach dem 4:2 durch Muhammet Kodal, der auf Vorlage eines Abwehrspielers einschoss (67.) und kurz darauf per Freistoß noch den Innenpfosten traf, setzte Nesreddin Kenniche den Schlusspunkt. Beim 5:2 hatte er noch etwas Glück, als ihm der Ball nach einem Pfostentreffer zwischen Torhüter und Verteidiger hindurch vor die Füße rollte und er einschießen konnte (82.). Umso sehenswerter aber war das 6:2, das er aus 40 Metern gegen den weit vorgerückten Keeper erzielte (89.).

Nur weniger Meter entfernt auf dem Hermann-Mayer-Kunstrasenplatz gewann der Bezirksligist TSV 1899 Benningen
mit 5:2 (2:1) bei A-Ligist Anadolu Marbach.
Die Gastgeber verkauften sich teuer und glichen durch einen Freistoß von Spielertrainer Cem Caliskan und einen Hackentreffer von Adem Turmus jeweils die Führungstore von Thiemo Storz und Marius Heusel aus. Nach dem 3:2 durch Arnaldo Malecek wurde Anadolu noch einmal offensiver und ließ der TSV-Offensive dadurch Räume. Diese nutzten Julian Kohl und erneut Marius Heusel mit zwei weiteren Treffern.

„Das war unser schlechtestes Spiel in dieser Saison. Es hat an Einstellung und Zweikampfverhalten gefehlt, auch haben wir zu umständlich gespielt“, kritisiert Benningens Coach Marc Reinhardt dennoch. Für das Ligaspiel am Sonntag gegen die SGM Riexingen habe sich jedenfalls niemand aufgedrängt.

Erhobenen Hauptes ging der A-Ligist aus Marbach vom Feld. „Dafür, dass fünf Stammspieler gefehlt haben, bin ich sehr zufrieden. Benningen ging verdient in Führung, nach dem 1:1 waren wir aber gut im Spiel. Am Ende mussten wir dem Gegner natürlich Räume lassen“, fasst Spielertrainer Cem Caliskan zusammen.