Anja Abele ist in Sachen Theater kein unbeschriebenes Blatt.Jetzt hat sie die Leitung der Theater-AG des Friedrich-Schiller-Gymnasiums übernommen. Jetzt hat sie die Leitung der Theater AG übernommen.Anja Abele ist in Sachen Theater kein ungeschriebenes Blatt, Jetzt hat sie die Leitung der Theater-AG des Friedrich-Schiller-Gymnasiums übernommen.Anja Abele ist in Sachen Theater kein ungeschriebenes Blatt, Jetzt hat sie die Leitung der Theater-AG des Friedrich-Schiller-Gymnasiums übernommen.Anja Abele ist in Sachen Theater kein ungeschriebenes Blatt, Jetzt hat sie die Leitung der Theater-AG des Friedrich-Schiller-Gymnasiums übernommen. Foto: Werner Kuhnle

Mit veränderten Konzepten zur Kooperation startet die neue Leiterin der Theater-AG, Anja Abele. Sie bringt einige Erfahrung mit.

Marbach - I

n große Fußstapfen tritt Anja Abele. Zum aktuellen Schuljahr trat sie die Nachfolge der langjährigen AG-Leiterin Ingeborg Schneiberg an (siehe Bericht unten). Nun ist die junge Kunst-Lehrerin des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) allerdings kein unbeschriebenes Blatt in Sachen Theater. Hauptsächlich als Videokünstlerin ist sie selbst Mitglied in der freien Stuttgarter Gruppe Utopienwerkstatt. Bei Schneibergs letzter Schulinszenierung stand sie schon eng an deren Seite.

Dennoch erscheint es passend und klug – ob durch Zufall, bewusst oder unbewusst – , dass der Wechsel eingeleitet wird mit dem hierzulande noch jungen Konzept namens TUSCH, das heißt: Theater und Schule. In Berlin schon länger praktiziert, hat es sich nun auch in Stuttgart angesiedelt.

In diesem Schuljahr laufen Projekte an fünf Schulen im Einzugsgebiet. Wesentlich ist dabei, dass Bühnenkünstler zusammen mit Jugendlichen arbeiten. Am Marbacher FSG sind das der Regisseur Marcus Kohlbach und die Theaterpädagogin Kathrin Heuer, beide wie Anja Abele Mitglieder der Utopienwerkstatt. Beteiligt war zeitweise auch der Musiker Oliver Prechtl, der einen Workshop zu aktueller Musik anbot.

Das von TUSCH vorgegebene Thema heißt in diesem Jahr „Alt und Jung“. So kam die Marbacher AG auf die Idee, das nahe gelegenen Seniorenstift Schillerhöhe mit ins Boot zu nehmen. Die Resonanz dort sei groß gewesen, freut sich Abele. Bei zahlreichen Gesprächen zwischen Senioren und Schülern habe sich das Thema Freiheit heraus geschält. Das bewege Jung und Alt, und zwar auf ganz unterschiedliche Weise. Das selbst entwickelte Stück trägt den Titel „#Freiheit oder Haifische im Glitterpalast“ – mit beabsichtigtem Hashtag-Zeichen. Verschiedene Rundfunksendungen sind die äußeren Rahmen, innerhalb derer die Schüler die Aspekte des Themas darstellen, zum Beispiel das Konfliktpaar Freiheit und Sicherheit oder die Entscheidung zur Konsumverweigerung. Etwa zehn Senioren werden bei den Auftritten mitmachen, indem sie symbolische Gegenstände ins Spielfeld reichen. Abele interpretiert sie als „Ratschläge der Weisen“. Videos, die bei Gesprächen im Seniorenheim entstanden, gehören ebenso zur Szenerie wie Interviews mit anderen Schülern und eine Pinnwand mit Gedanken über die Freiheit.

Bei der nächsten Produktion will Abele noch mehr die Schüler außerhalb der AG einbeziehen, denn auch dies gehört zum Leitbild von TUSCH. Die Themen für die nächsten beiden Jahre stehen auch schon fest, sie heißen Arm und Reich sowie Ost und West.