Die Finalisten verblüfften mit ihrem hohen Niveau. Foto: Werner Kuhnle

Drei Schülerinnen haben die Jury beim Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen am FSG besonders überzeugt.

Marbach - Der Vorlesetag am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Marbach hat es wieder gezeigt: Harry Potter und seine magischen Geschichten stehen auch in der zweiten Lesergeneration hoch im Kurs. Gleich zweimal war der junge Zauberer aus Hogwarts vertreten, als es am Freitagvormittag darum ging, die zwölf Klassensieger der sechsten Klassen beim Vorlesewettbewerb gegeneinander antreten zu lassen. Dabei entzückten die Kandidaten mit einem verblüffend hohen Niveau. Bereits wie professionelle Sprecher wirkten viele der zwölf Gymnasiasten, die im Alter von zwölf, dreizehn Jahren einem von ihnen definierten Publikum sowie der Jury vorlasen. Jedes Kind wählte einen moralischen Unterstützer, den es mit zum Zuhören in das neue und gemütlich gestaltete Lernzentrum der Schule nahm.

Dort hatte Lehrerin Christina Kill-Konradi schon alles vorbereitet. Sie hat in diesem Jahr zum ersten Mal die leitende Rolle beim Wettbewerb übernommen und fieberte innerlich mit den Kandidaten mit. Christina Waibel und Stefan Matuschek bildeten die Kollegen für die Jury und schon jetzt sei gesagt, dass es keine einfache Sache war, sich unter den vielen souverän Lesenden zu entscheiden. Zuerst aber gratulierte Kill-Konradi allen Klassensiegern, die sich innerhalb der Klassengemeinschaft mit ihrer Fähigkeit, anregend zu lesen, hervorgetan hatten.

In der ersten Runde des seit 1959 vom Börsenverein ausgerufenen Wettbewerbs galt es, einen dreiminütigen Ausschnitt aus einem frei gewählten Text zu lesen. Autor und Buchinhalt wurden kurz vorgestellt, bevor es losging und zwölf Geschichten den Lesehunger der Zuhörer anregten. Paula Braden startete in dem alphabetisch geordneten Schülerreigen mit „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ und legte die Messlatte von Anfang an sehr hoch.

Danach setzte sich die Jury zusammen, die sich nach der ersten Runde für drei Kandidatinnen entschied: Chiara Cavallaro, Emilia Siller und Paula Braden hatten am meisten überzeugt. Bevor aber der Schulsieger gekürt werden konnte, mussten die drei Mädchen noch einmal lesen: aus einem für sie unbekannten Buch. Und obwohl der Text fremd war, zeigten die drei auch im zweiten Durchlauf eine beachtliche Leistung. Sie ermöglichten in der Kürze der Zeit, dass die Zuhörer ein Bild von den handelnden Figuren erhielten, die sie gekonnt zum Leben erweckten. Paula Braden aber las mit derart viel Ausdruck und gestaltungsfähiger Stimme - und wirkte obendrein fast tiefenentspannt – dass sich die Jury für sie als Schulsiegerin entschied. Auf den zweiten Platz kam Chiara, die eine kreative Vielfalt beim Lesen erzeugt und die im Januar ebenfalls mit nach Ludwigsburg geht, um das Gymnasium beim Wettbewerb zu vertreten.