Die Gefahr ist bei der Übung nicht real gewesen, das Löschwasser schon. Foto: avanti

Die Floriansjünger haben ihre Hauptübung an der Grundschule abgehalten. Dabei galt es, acht Personen zu retten und einen Brand zu löschen. Beide Aufgaben löste die Truppe souverän.

Marbach - Im Bildungszentrum war mal ein Feuer in der Teeküche ausgebrochen. Und im FSG ist mehrmals in den Toiletten gezündelt worden. Diese Vorfälle liegen zwar schon etliche Jahre zurück, machen aber doch deutlich: Auszuschließen ist so etwas nie. Insofern war das Szenario, das die Freiwillige Feuerwehr Marbach für ihre Hauptübung am Samstagmittag ausgetüftelt hatte, alles andere als abwegig. Demnach war nämlich im Lehrerzimmer der Grundschule ein Brand ausgebrochen. Der größte Teil der Schüler und Lehrer konnte das Gebäude problemlos verlassen. Aber leider nicht alle. Für fünf Kinder war der Fluchtweg durchs Treppenhaus abgeschnitten. Sie harrten in den oberen Stockwerken aus. Zwei Sekretärinnen und ein Lehrer wurden zudem vermisst. Die Aufgabe der Feuerwehr war also, alle Personen in Sicherheit und den Brand unter Kontrolle zu bringen.

Genau das gelang am Ende auch in souveräner Manier im Zusammenspiel mit dem Deutschen Roten Kreuz und der Polizei, so dass der Kommandant Alexander Schroth nach der Übung nichts zu mäkeln hatte. „Ich bin sehr zufrieden, es hat alles geklappt“, sagte er. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, fügte der Kommandant hinzu, für den diese Hauptübung auch eine Premiere war. Schließlich wurde die große Probe für den Ernstfall zum ersten Mal unter seiner Federführung abgewickelt, nachdem er erst unlängst den Führungsstab von seinem Vater Ulrich übernommen hatte. Der war übrigens genauso unter den Zuschauern wie viele Stadträte, der Alt-Schultes Herbert Pötzsch, der amtierende Rathauschef Jan Trost und Wolfgang Röslin, Leiter der Grundschule.

Für Alexander Schroth war es wichtig, dass sich so viele Entscheidungsträger, aber auch Bürger eingefunden hatten. „Wir wollen ja mit so einer Übung auch unsere Leistungsfähigkeit demonstrieren“, betonte er. Zudem sollten die Steuerzahler registrieren, dass ihr Geld gut angelegt ist. Als besonderer Service fürs Publikum wurde das Ganze dann auch humorvoll und sachkundig von Michael Kienzle, dem zweiten stellvertretenden Kommandanten, moderiert. Der Sachgebietsleiter Aus- und Fortbildung war es auch, der den Startschuss für den Einsatz gab – indem er per Knopfdruck die Nebelmaschine in Gang setzte.

Sekunden später sprang schon die Alarmanlage an. Die ersten Kinder, allesamt gespielt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, spazierten unmittelbar danach geordnet auf den Pausenhof. Dann ertönten schon die Sirenen und die Feuerwehrautos trafen nach und nach auf dem Gelände ein. Gut 40 Männer und Frauen aus den Abteilungen Rielingshausen und Marbach rückten aus. Hauptaugenmerk lag natürlich auf der Rettung der Personen. Die Schüler im zweiten Obergeschoss wurden mittels Drehleiter und über Fenster aus der Gefahrenzone befördert, die Kinder in der ersten Etage kraxelten via tragbare Leiter nach unten.

Derweil hatten sich einige Wehrleute mit Atemschutzmasken ins Innere des Gebäudes gestürzt, um nach den vermissten Sekretärinnen Ausschau zu halten. Die hatten sich im Kopierraum verschanzt, von wo aus sie in Sicherheit gebracht wurden. Die Rielingshäuser Abteilung barg inzwischen die achte und letzte eingeschlossene Person: Einen Lehrer, der gestürzt war. Auf einer Trage wurde er – dargestellt von einer 85 Kilo schweren Puppe – nach draußen gehievt. Doch das Gewicht war nicht das einzige Problem. Angesichts des dichten Rauches mussten die Wehrleute ihn quasi blind erspüren. Doch das gelang genauso souverän wie die gesamte Übung.