Wenn die Anwohner ihre Keller öffnen, wird es regelmäßig ganz schön voll in den Holdergassen. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Veranstaltung naht: Die Vorbereitungen zur siebten Auflage des Holdergassenfests laufen bereits.

Marbach - Man könnte die Idee von damals als durchaus gewagt bezeichnen. Bei einem Keller-, Hof- und Gassenfest öffnen Privatleute ihre Türen und bewirten zwei Tage lang hunderte oder gar tausende mehr oder weniger fremde Besucher. Doch es hat funktioniert. Im Jahr 2004 vom Stadtmarketingverein angestoßen, hat sich das Marbacher Holdergassenfest zu einem echten Begriff bei Menschen aus nah und fern entwickelt.

Alle zwei Jahre wird seither in die drei wohl schönsten Marbacher Gassen zum Fest eingeladen. Heuer ist es am Wochenende 10. und 11. September soweit. Am Samstag wird von 15 bis 24 Uhr gefeiert, am Sonntag von 11 bis 20 Uhr.

Die Vorbereitungen laufen natürlich schon längst: hinter den Kulissen einerseits bei einigen Treffen der Holdergässler und ganz direkt andererseits seit einigen Tagen. Denn Stände, Bänke, Grills und Co. wollen schließlich rechtzeitig aufgebaut sein. „Unser Stand ist schon ein bisschen was Größeres, da muss man zeitig anfangen“, sagt Helga Stiegler. Gemeinsam mit ihrem Mann Andreas ist sie schon von Anfang an beim Holdergassenfest mit dabei – und freut sich schon auf das zweite September-Wochenende. „Auch, wenn es mit viel Arbeit verbunden ist: Wenn das Wetter mitmacht, wird das wieder richtig schön“, so Helga Stiegler. Sie betont auch, dass am Stiegler’schen Stand in der Unteren Holdergasse zum Fest-Wochenende im Prinzip alles so ablaufen wird, wie gehabt. „Das hat sich bewährt“, sagt sie.

Das gilt auch für den Rest des Holdergassen-Fests. Im Großen und Ganzen bleibt alles beim Alten. Wozu auch das Rad neu erfinden? Dass ein gutes Dutzend Privatleute Hof, Keller und Garten für Gäste öffnen und sie bewirten, das ist in den vergangenen Jahren angekommen und wird es wohl auch heuer. Peter Zell, der Vorsitzende des Holdergassen-Vereins, will das Fest 2016 jedenfalls „voller Optimismus angehen“. Und doch hadert er mit den immer weiter verschärften Vorschriften rund um das Holdergassenfest (wir berichteten). „Da gibt es immer mehr, was uns die Luft abdrückt oder die Lust vergehen lässt“, so Peter Zell. Stichwort Smoker (siehe auch Infokasten). Zell: „Da müssen sich alle mal nach dem Fest in Ruhe zusammensetzen.“

Neu sein wird dieses Jahr, dass die Veranstalter erstmals versuchen werden, die Besucherzahl zu erfassen – „mit ein paar Freiwilligen und Handzählgeräten“, so Peter Zell. Er will „einmal eine vernünftige Größenordnung haben, wie viele Gäste zum Holdergassenfest kommen.“ Bislang sei das alles reine Spekulation gewesen. „So hätte man in Gesprächen auch mal belastbare Zahlen.“

Die Teilnehmerzahl hingegen ist klarer. Viele vom Holdergassenfest 2014 sind auch 2016 wieder mit von der Partie, ebenso wie einige, die zwischendurch pausiert haben beziehungsweise zudem der eine oder andere Neue.

Veranstalter des Holdergassenfests ist seit 2010 der damals eigens gegründete Holdergassen-Verein. „Nachdem uns das Stadtmarketing anfangs tatkräftig unterstützt hat, wurden wir quasi in die Selbstständigkeit geschickt, als wir wussten, wie es geht“, sagt Zell lachend. Die Vereinsmitglieder haben „mittlerweile viel Routine in ihrem Geschäft“, so der Vorsitzende weiter. Das beginne bei der Hygiene-Schulung und ende beim Aufbau, den Vorbereitungen und dem Abbau des Holdergassenfestes.

Die Durchführung des Festes gehört da natürlich auch dazu. Fast alle Holdergässler wissen schon, wie der Hase an den zwei Veranstaltungstagen läuft. Den Neuen wird natürlich entsprechend Hilfestellung gegeben, sodass auch sie mit dem Besucheransturm in den Gassen zurecht kommen.