Leihopas sind bisher in der Unterzahl beim neuen Projekt des Marbacher Elternforums. Vielleicht melden sich ja noch ein paar Männer? Foto: dpa

Das Elternforum freut sich auf Anfragen aus Affalterbach, Benningen, Erdmannhausen und der Schillerstadt.

Marbach - Hurra, die ersten Hürden sind geschafft“, sagt Sigrid Bühler, die sich beim Elternforum um das von ihr angeregte neue Projekt Leihomas und -opas kümmert. Alle versicherungstechnischen und rechtlichen Fragen (siehe Kasten) seien geklärt, „eine nette Gruppe mit Seniorinnen und Senioren steht bereit“, erklärt die 60-Jährige aus Affalterbach. Wobei das mit dem Begriff Senioren so eine Sache ist. Denn auch eine 41-Jährige habe sich gemeldet, berichtet Sigrid Bühler.

Ein Mindestalter gebe es nicht, aber natürlich richte man sich nach den Wünschen der Familie, die eine solche Betreuung wünscht. Wobei Sigrid Bühler eins ganz wichtig ist: „Die Leihomas und -opas sollen kein Tagesmutterersatz sein!“ Die Betreuungszeiten würden zwar zwischen Familien und Leihgroßeltern selbstständig ausgemacht, eine Empfehlung spricht das Elternforum, das bloß vermittelnd tätig wird, dennoch aus: Der Zeitaufwand sollte nicht größer als zwei bis drei Stunden und das höchstens zwei- bis dreimal in der Woche sein, sagt Sigrid Bühler.

Für den ehrenamtlichen Einsatz könne eine Aufwandsentschädigung vereinbart werden, so Sigrid Bühler. Richtschnur könnten die sechs Euro für die erste Stunde und drei Euro für jede folgende sein, die beim bereits 20 Jahre bestehenden Projekt in Ludwigsburg angesetzt würden, sagt die Affalterbacherin, deren eigene Enkel 100 Kilometer entfernt leben – weswegen sie auch auf die Idee gekommen sei.

Das erste Gespräch mit den Senioren finde stets im Familienzentrum statt. Deren Begegnung mit den Kindern solle dann bei denen zu Hause erfolgen. Denn die gewohnte Umgebung mache den Mädchen und Jungs – vom Säuglings- bis ins Grundschulalter – weniger Stress. „Sie müssen sich ja schon auf einen völlig fremden Menschen einstellen.“

Bisher hätten sich 19 interessierte Leihgroßeltern gemeldet – bei drei Männern sind die Frauen deutlich in der Überzahl. Ein erstes Treffen habe es auch schon gegeben. Das habe man genutzt, um sich kennenzulernen und die Formalitäten zu erledigen, berichtet Sigrid Bühler. So könne jeder seine Wünsche angeben – sowohl, was das Alter und die Zahl der Kinder angeht als auch den Ort und die Zeiten, zu denen man zur Verfügung steht.

Solche Vorgaben würden auch bei den interessierten Familien – die aus Affalterbach, Benningen, Erdmannhausen oder Marbach kommen müssen – erfragt. „Die melden sich jetzt hoffentlich ebenso zahlreich“, sagt Sigrid Bühler. „Ich versuche mir dann ein Bild zu machen, wer zusammenpassen könnte.“

Doch das Elternforum wolle auch später niemanden allein lassen, verspricht die 60-Jährige. Sollte es mal Differenzen geben, biete man sich zur Vermittlung an. Und damit auch der Spaß nicht zu kurz kommt, überlege man, Leihomas und -opas Unternehmungen vorzuschlagen. Das könne ein Vortrag sein, dem man miteinander lauscht, aber auch ein gemeinsamer Besuch des Weihnachtsmarktes, wagt Sigrid Bühler einen Blick in die Zukunft.

Regelmässige Bürozeiten

Haftpflicht und Führungszeugnis
Den Leihomas und -opas sollen keine Kosten entstehen. Die Haftpflichtversicherung übernimmt das Elternforum, das nötige Führungszeugnis bezahlt die jeweilige Stadt oder Gemeinde, in der die Familie mit Kindern wohnt. Beteiligt an dem interkommunalen Projekt sind neben Marbach auch Affalterbach, Benningen und Erdmannhausen. Sigrid Bühler ist ab sofort montags zwischen 14 und 17 Uhr für Rückfragen telefonisch erreichbar: 0 71 44 / 8 65 91 74. Wer will, kann in dieser Zeit auch persönlich in die Marktstraße 6 kommen (zwischen Wendelinskapelle und i-dipfele führt ein kleiner Weg zum Familienzentrum) oder eine E-Mail schicken: leihoma@elternforum-marbach.de.