Das Thema Atomwaffenverbot interessierte sehr viele im FSG-Musiksaal. Foto: Frank Wewoda

Atomwaffengegner Roland Blach macht vor seiner Reise zur Zeremonie in Oslo - im Bild sein Vorredner Andreas Zumach - einen Abstecher zum FSG.

Marbach - Ican bekommt nächste Woche in Oslo den Friedensnobelpreis 2017 überreicht, traditionell am Todestag Alfred Nobels, dem 10. Dezember. Der Marbacher Roland Blach, der viele mit Ican verbundene Initiativen betreut, wird zwar nicht direkt an der Nobelpreiszeremonie teilnehmen, weil 460 Organisationen weltweit, deren Dach die Ican bildet, geehrt werden. Nur 15 Auserwählte aller Organisationen stehen stellvertretend auf der Bühne. Doch Blach wird mit vielen anderen in einem Nebenraum die Zeremonie in einer Live-Übertragung verfolgen. Die Begegnung mit anderen Aktivisten aus diesem Anlass, die sich international für ein Verbot von Atomwaffen einsetzen, wird etwas ganz Besonderes. Blach diskutierte am Freitagmittag auf Einladung des Gemeinschaftskundekurses des Abiturjahrgangs mit rund 150 Schülern am Friedrich-Schiller-Gymnasium. „Ich hätte nur halb so viele erwartet, war überwältigt, wie viele da waren“, so Roland Blach. „Wissende, interessierte Fragen“ hörte Blach. Vor Blach sprach der unter anderem für den SWR tätige Journalist Andreas Zumach. Er kündigte Blach mit den Worten an, der „erste Nobelpreisträger spricht nun an dieser tollen Schule“.

Der Journalist führte mit vielen kritischen Untertönen in die Themen Atomwaffen sowie Atomwaffensperrvertrag ein. Von den Atombombenabwürfen 1945 kam er über den Koreakrieg schnell zum aktuellen Konflikt zwischen den USA und Nordkorea. Leon Feil und Laura Harrison sprachen die einleitenden Worte für den Kurs. Ihr Lehrer Jürgen Sauter hatte nur den Anstoß gegeben. Seine Schüler organisierten die Doppelstunde dann selbst. Sauter findet es „toll, dass sie die Sache in die eigenen Hände genommen haben“. Die kommenden Abiturienten engagierten sich unter anderem in Werbung und Referentenbetreuung. Der Lohn: Der Musiksaal war rappelvoll. Roland Blach hatte zur Unterstreichung der Dringlichkeit seiner Anliegen einen Wecker mitgebracht, um die von Nobelpreisträgern und Wissenschaftlern betriebene „Weltuntergangsuhr“ zu symbolisieren. Näher am Weltuntergang standen wir demnach nur Anfang 1953 in der Endphase des Koreakriegs. Blach versteht dies als Motivation, noch mehr Menschen zu überzeugen vom komprossmisslosen Engagement für eine atomwaffenfreie Welt.