Die Vereine haben an ihren Ständen über ihre Aktivitäten informiert. Foto: Frank Wittmer

Die Neubürgermesse war kurzweilig und bot dieses Mal genau das richtige Maß an Informationen.

Marbach - Nach dem zeitlich ein wenig aus dem Ruder gelaufenen Empfang vor zwei Jahren war das Motto für die Neubürgermesse „kurz und knackig“, wie Bürgermeister Jan Trost den neuen Imagefilm der Stadt Marbach, der von Studenten erstellt wurde, kommentierte.

Nach nicht einmal einer Stunde war das offizielle Programm vorüber, die Vereine und Organisationen hatten Gelegenheit, auf ihre Angebote aufmerksam zu machen und vielleicht auch den einen oder anderen Neubürger zum Engagement zu motivieren. Mehr als 1200 Neubürger habe man im Vorfeld angeschrieben, so Andreas Seiberling vom Ordnungsamt, etwa 150 davon waren zur Messe am Samstagvormittag in die Stadthalle gekommen.

Die Stadtverwaltung selbst war mit einem Stand präsent, an dem Lob und Tadel gesammelt wurde. Vermisst werden etwa ein Wasserspielplatz und der Radweg nach Rielingshausen, erfreulich ist das „sehr gute Kulturprogramm“, „nette Cafés“ und die „freundlichen Menschen“. Familie Gottschling hat „Glück gehabt, in Marbach eine gute Wohnung zur Miete zu finden. Wir kommen aus Stuttgart und wollten raus aus der Großstadt“, erzählt Patrick Bausch-Gottschling. Mit Kindern sei es einfach schöner. „Die Infrastruktur ist gut, ob Kultur oder Einkauf, es ist alles da, was wir brauchen.“

Dafür dass niemand hungern oder dürsten muss, wie es der Dichterfürst Friedrich Schiller vielleicht ausgedrückt hätte, sorgen die Landfrauen mit Johannisbeerschorle und dem „Landfrauenburger“, den Vorsitzende Lieselotte Lengning eigens für die Neubürgermesse erfunden hat: „Ein Weckle, ein Salatblättle, ein Stück Tomate und eine Maultasche.“ Sättigend und praktisch auch „To Go“, wenn man sich für eine der Stadtführungen angemeldet hat.

Wer stattdessen noch etwas verweilen wollte, konnte sich vom Stadtinfoladen, dem Turnverein, dem Krankenpflegeverein, der Stadtkapelle, dem Elternforum und vielen mehr Informationen direkt aus erster Hand holen. Die drei Kirchengemeinden zeigten dabei Einigkeit nicht nur mit dem gemeinsamen Stand, sondern auch mit dem zusammen gesungenen „Hallelujah“ von Leonard Cohen. „Wir sind in der Ökumene gut miteinander unterwegs“, betonte Pastor Matthias Kapp.

Sehr viel Jubel bekam anschließend auch die musikalische Familie Keefer, die den Song „Hier in Marbach“ uraufführte. Die Musik mit dem Intro von „Freude schöner Götterfunken“ hat Sohn Max geschrieben, Claudia Keefer den Text und ihr Mann Matthias begleitete ebenfalls auf der Gitarre die Hommage an all die schönen Seiten der Schillerstadt.

Ebenfalls in Marbach wohnhaft ist Schauspielerin Maike Moreau, die das Programm charmant-amüsant moderierte. „Wir lieben unsere Stadt“, diesen Werbespruch können jetzt sicher viele der neuen über 15 000 Marbacher Bürger unterschreiben. „Sie haben eine gute Wahl getroffen“, stellte Bürgermeister Jan Trost fest.