Das neue Gewerbegebiet soll auf den freien Flächen direkt vor dem schon bestehenden Areal für Unternehmen wie Hainbuch und BBP errichtet werden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Bebauungsplan fürs interkommunale Gewerbegebiet wird diskutiert. Thema ist auch die Erschließung.

Marbach/Erdmannhausen - Die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das neue, fast zehn Hektar große Gewerbegebiet zwischen Marbach und Erdmannhausen werden immer weiter vorangetrieben. Die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans wurde bereits beschlossen, nun geht es darum, für einen ersten Teilabschnitt einen Bebauungsplan zu entwickeln. Der Erdmannhäuser Gemeinderat hatte bereits einen Vorentwurf erarbeiten lassen, dem der Marbacher Ausschuss für Umwelt und Technik nun seinen Segen gegeben hat.

Angestrebt werde, auf dem 1,7 Hektar großen Areal nördlich der Kreisstraße 1603 eine Erweiterungsmöglichkeit für die Firma Hainbuch zu schaffen, erklärte Dieter Wanner, der Leiter des Bauamts in der Schillerstadt. Ein Ansinnen, das alle Räte unterstützen – abgesehen von Benjamin Flaig von Puls, dessen Gemeinderats-Liste vor allem der Flächenverbrauch ein Dorn im Auge ist. Flaig wollte nun auch wissen, wie es um Ausgleichsmaßnahmen für die Versiegelung der Böden bestellt ist. Zudem interessierte ihn, ob in der anvisierten Vereinbarung zwischen Erdmannhausen und Marbach geregelt werde, nach welchem Schlüssel die zu erwartenden Einnahmen aus der Gewerbesteuer verteilt werden. Die Kompensationsleistungen für das überbaute Gelände würden im weiteren Verfahren festgelegt, erklärte Dieter Wanner. Und was die Verteilung der Steuergelder anbelangt: Das sei kein Thema für eine öffentliche Sitzung, sondern werde hinter verschlossenen Türen geregelt, stellte der Erste Beigeordnete Gerhard Heim fest.

Jürgen Waser von den Grünen wollte dem nicht widersprechen, machte aber deutlich, dass ihm viel an Solartechnik auf den Dächern der zu errichtenden Gebäude gelegen ist. „Vielleicht kann man da im Bebauungsplan gezielt den Daumen drauflegen“, wünschte er. „Wir werden die Anregung aufnehmen“, versicherte Jan Trost. So wie er Gerhard Rall, den Hainbuch-Chef, kenne, werde von diesem aber auch selbst Wert auf solche Aspekte gelegt.

Jochen Biesinger von der CDU interessierte sich für die Erschließungssituation. Geplant ist, die Gewerbefläche über eine L-förmige Straße anzubinden. Deren nördlicher Ast stellt eine Verlängerung der Robert-Bosch-Straße in Marbach dar, der östliche Zweig mündet am südöstlichen Rand in die Kreisstraße 1603. Jochen Biesinger hatte Bedenken, dass diese Verkehrsachsen womöglich nicht mit einer späteren Erweiterung des Gewebegebiets im Einklang stehen könnten. „Man fragt sich natürlich schon, ob wir diese Querverbindung jetzt brauchen mit der Anbindung an die Robert-Bosch-Straße und die Max-Eyth-Straße, wenn es mal nach Norden weitergeht“, sagte Jochen Biesinger und erinnerte daran, dass das Areal perspektivisch einmal bis zur Rielingshäuser Straße hinunterreichen soll. „Es war uns wichtig, eine Erschließungsplanung für das gesamte Gewerbegebiet zu haben. Die baut natürlich auf diesem Teilabschnitt auf“, beruhigte Gerhard Heim. „Die Querspange macht Sinn und ist auch für die Erschließung des Hainbuch-Geländes notwendig“, konstatierte zudem Dieter Wanner. Man habe darüber hinaus vermeiden wollen, dass über die schon bestehenden Knotenpunkte noch mehr Verkehr im Ort abgewickelt werden muss.