Der Energie- und Technologiepark Foto: Archiv (Kuhnle)

Rund ein Hektar zwischen Edison-Ring und Landesstraße sollen neu erschlossen werden.

Marbach - Der Ausschuss für Umwelt und Technik wird sich am Donnerstag kommender Woche mit der Erweiterung des Energie- und Technologieparks beschäftigen. Von der Grünfläche zwischen dem Thomas-Alva-Edison-Ring und der darin befindlichen Firma Müller Lila Logistik und der Landesstraße Richtung Ludwigsburg sollen ziemlich genau ein Hektar Gewerbefläche abgezwackt werden.

Das Grundstück ist im Eigentum der Stadt Marbach. Zur Erschließung seien keine Straßenbaumaßnahmen notwendig. Das Plangebiet ist im Flächennutzungsplan des Gemeindeverwaltungsverbandes Marbach bereits als gewerbliche Baufläche ausgewiesen. Insofern stehen die Zeichen gut, dass auf der 80 mal 140 Meter großen Fläche zwei ortsansässige Firmen bauen können. „Verhandlungen mit den beiden Firmen wurden von der Stadtverwaltung bereits geführt“, heißt es dazu in der Sitzungsvorlage. Die Namen der Firmen will Bürgermeister Jan Trost zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen.

Die Entfernung zum Neckar beträgt rund 260 Meter. Nebenan ist die „Marbacher Beauty und Wellness“ zu finden, zur Landesstraße und dem restlichen Teil sollen die Streuobstwiesen erhalten beziehungsweise ein „straßenbegleitender Gehölzriegel“ neu angelegt werden. Ein Umweltbericht zum Artenschutz ist bereits erstellt worden.

Damit ist aber noch nicht Schluss. Für die weitere Entwicklung des Energie- und Technologieparks hat man die Flächen westlich im Blick. „Im Flächennutzungsplan sind noch rund sechs Hektar Erweiterungsflächen ausgewiesen“, erläutert Trost auf Nachfrage. Der Grünbereich direkt am Neckar beim Kraftwerk ist als Sonderfläche für die Kraftwerkserweiterung vorgesehen, was jedoch eher unwahrscheinlich ist, da die ENBW dieses eher stilllegen als vergrößern möchte. Trotzdem stehen diese Flächen aktuell nicht zur Verfügung.

Bei den sechs Hektar möglicher Erweiterung des Energie- und Technologieparks geht es um den Anschluss an den Heinrich-Hertz-Ring, der vom Verpackungswerk Leopold belegt wird. Diese Flächen sind überwiegend noch in Privatbesitz. Weil es auch noch Altlastenuntersuchungen auszuwerten gibt, bestehe im Moment „kein konkreter Zeitplan“ zur Aktivierung der Flächen.

„Hier war früher die Hausmülldeponie von Neckarweihingen“, berichtet Trost. Die Auswertung der Bodenproben laufe noch. „Wir rechnen in zwei, drei Monaten mit Ergebnissen.“ Ganz schlimme Funde wie im Benninger Fischwasser vor rund vier Jahren habe man hier nicht. Geologen hatten das für eine Renaturierung vorgesehene Neckarufer untersucht und waren auf eine Ansammlung von Industrieschlämmen, Teer und Öl gestoßen, im Fachjargon auch Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) genannt. Die Renaturierung wurde daraufhin aufgegeben, weil die Sanierung durch die Deponierung von mehreren tausend Kubikmeter stark belastetem Material fast zwei Millionen Euro teuer geworden wäre.

Insofern kann man im Marbacher Rathaus nach den ersten Zwischenergebnissen schon aufatmen. „Man muss da sicher was machen, aber die Funde sind nicht so schwerwiegend, dass man dort nicht bauen könnte“, sagt Trost. Die Aktivierung dieser Flächen sei sicher zu einem späteren Zeitpunkt machbar. „Wir wollen da irgendwann auch Gewerbeflächen möglich machen“, so Trost. Aktuell stehe daher nur das vorgeschlagene Plangebiet zur Verfügung.