Auch Piraten sind zu Ehren Schillers in die Stadt gekommen. Foto: Werner Kuhnle

Unter dem Motto „Schatz in Sicht“ ist der Geburtstag des großen Sohnes der Stadt gefeiert worden. Zu Ehren Schillers sind auch Piraten angereist.

Hier geht es zur Bildergalerie

Marbach - Hoch schlugen die Wellen gegen das Schiff „Schiller-Sonntag“. Die Piraten unter der Leitung der Kapitäne Interessengemeinschaft der Selbständigen Marbach (IGS), Deutsche Schillergesellschaft, Stadt Marbach und Stadtmarketing Marbach (SSM) mussten am verkaufsoffenen Sonntag alles auffahren, um die Festung entern zu können. Der Wind heulte, der Regen peitschte und hochmoderne Geschütze in Form von Regenschirmen und wasserfester Kleidung wurden aus der Asservatenkammer geholt.

„Wir haben die Anker gelichtet. Jetzt steigen wir ein mit unserer musikalischen Seereise.“ Die Worte kamen vom Shantychor Tsingtau der Marinekameradschaft Esslingen. Traditionelle und moderne Seemannslieder hatten sie im Gepäck, sangen gegen die stürmische Gischt in Form des Regens an. Aber klar – einen echten Seemann erschüttert nichts. Die Marktstraße haben auch Kajom eingenommen. Beim Stationenlauf galt es Aufgaben zu lösen, um das Piratenpatent zu erwerben.

Freier Eintritt und Führungen in den Museen, Lesungen von der Akademie für gesprochenes Wort ergänzten das großangelegte Kulturprogramm des Schillersonntags. „Nach dem fernen Westen wollt ich steuern“, melodisch und voll erklangen die Stimmen der Akademie für gesprochenes Wort. Kurzweilig berichten sie aus der Welt der sieben Weltmeere. „Dort vielleicht ist Freiheit“, ein Hoffnungsschimmer blitzte aus den Worten hervor.

An anderer Stelle stand Schiller förmlich kopf. Insgesamt fünf Riesenkaleidoskope des Bonner Designers Rolf Rau waren in der Güntterstraße verteilt. Ein rascher Dreh und schon war etwas anderes zu sehen. Mit insgesamt 21 Fotos von Schiller und seinen Werken war eines der Exemplare bestückt. Neugierig drängten sich vor allem Kinder um das Abenteuer „Sehen“. Dasselbe galt für das Highlight Piratenschiff in der Hermann-Hesse-Straße. Hier waren die Glotterpiraten vor Anker gegangen. „Wenn man da reingeht, ist es schon gruselig“, sagte der sechsjährige Eric. „Weil man nicht weiß, was einen erwartet. Aber spannend war es auf jeden Fall.

Das Papiertheater La Papp war zum Glück drinnen untergebracht und nicht dem Regen ausgeliefert. Nämlich in der Stadtbücherei. „Der gestiefelte Kater“ wurde liebevoll von Yvonne Schmitt und Simone Dietz nachgespielt.

Rennwagen fahren war bei der Ausstellung von Michael Seibert angesagt. Schnelligkeit, Geschicklichkeit – Groß und Klein, Jung und Alt fanden hier zusammen. Rhythmische Auftritte von Beathunter und Neubaugebiet, zwei Tanzgruppen des Contemp Dance Centers Marbach, der Bücherflohmarkt des Tobias-Mayer-Vereins sowie eine spektakuläre Feuershow des Duo Inflammable auf dem Burgplatz und weitere Events taten ein Übriges, um die gute Laune nicht im Regen untergehen zu lassen. Das wäre ja noch schöner.