Neben dem Kaufland liegt das Gebäude, in dem bereits mehrere Betriebe untergebracht sind. Foto: Oliver von Schaewen

Das Gebäude der ehemaligen Videothek beim Kaufland bietet im Untergeschoss Platz.

Marbach - Die Videothek vor dem Marbacher Kaufland gibt es schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr. Inzwischen steht fest, wie es in dem Gebäudekomplex weitergeht. Das rund 200 Quadratmeter fassende obere Ladenlokal wird bereits vom benachbarten Tiernahrungsladen Fressnapf genutzt. Das berichtet Dietrich Kühl, Eigentümer des Gebäudes. Die für Marbach wesentliche Neuerung wird sich jedoch im unteren Teil des Hauses abspielen: Dort soll eine Tanzschule einziehen. Ein entsprechender Bauantrag liegt der Stadt Marbach vor.

Wie groß der Gebäudekomplex ist, erschließt sich nicht, wenn man direkt vor dem Eingang der alten Videothek steht. Im Untergeschoss gebe es viel Platz, erzählt Dietrich Kühl. Die Tanzschule könnte über eine Fläche von rund 600 Quadratmeter verfügen. „Es werden schöne Räume“, ist er sich sicher. Insgesamt bietet Dietrich Kühl in dem Gebäude eine Gewerbefläche von rund 2500 Quadratmetern an. Auch der Fitnesscenter fit.as.well ist dort ansässig, ebenso die Lederwarenmanufaktur Hepco.

Mit der Tanzschule verfolge er die konkreten Pläne schon seit rund einem Jahr, sagt Kühl. Er selbst sehe einen hohen Bedarf für eine solche Einrichtung in Marbach. „Die Gymnasiasten in der Oberstufe etwa brauchen eine solche Schule, damit sie hier in der Stadt Kurse absolvieren können.“ Auch ältere Tanzwillige aus Marbach bräuchten dann nicht mehr bis nach Ludwigsburg oder in andere Städte fahren. Die Räume hält Kühl für unbedingt geeignet. „Man sieht das von außen ja nicht: Aber in der untere Etage sind die Räume sehr hoch – das vermittelt ein gutes Gefühl.“

Mit einem Architekten habe er Pläne ausgearbeitet, lässt Dietrich Kühl wissen. Im Gebäude müsse noch einiges verändert werden. So sichere ein separater Eingang auf der Seite der ehemaligen Videothek einen Fluchtweg, wie ihn die Brandschutzverordnung vorsieht.

Die Pläne lägen ihm vor, bestätigt der Marbacher Bauamtsleiter Dieter Wanner auf Nachfrage. „Vom ersten Eindruck her, würde ich sagen, ist es dort möglich“, sagt er und erinnert daran, dass vor Jahren schon einmal eine Tanzschule dieses Gebäude empfohlen wurde, als es wegen einer geplanten Ansiedlung in der Auerbachstraße zu Konflikten mit Nachbarn kam, die eine Lärmbelästigung befürchteten. Da das jetzt vorgesehene Gebäude formal in einem Gewerbegebiet liege, seien die Voraussetzungen besser. „Das Ganze wird dann seinen normalen Gang nehmen“, sagt Wanner, der davon ausgeht, dass der Ausschuss für Umwelt und Technik, der am Donnerstag tagt, keine großen Einwände gegen das Projekt hegen wird.

Im weiteren Verfahren werden die Anwohner informiert. Sie können sich vier Wochen lang die Pläne anschauen und Einwände vorbringen. Auch prüften das Gewerbeaufsichtsamt und andere Fachbehörden das Projekt. Nicht zuletzt müssten baurechtliche Faktoren wie das Vorhandensein von Umkleide- und Sanitärräumen erfüllt werden. Ebenso müsse laut Wanner eine adäquate Lüftung der Räume möglich sein. Verkehrstechnisch gelte es, genügend Stellplätze zur Verfügung zu stellen. „Der sogenannte ÖPNV-Faktor könnte für eine Ansiedlung der Tanzschule sprechen.“ Denn es sei davon auszugehen, dass viele der Kunden mit Bus oder S-Bahn anreisten. Insgesamt werde das Verfahren wohl zwei bis drei Monate dauern.