Foto: Fenja Sommer

Der Erlös einer Kunstversteigerung ist für einen guten Zweck gedacht: Er soll dem Projekt „Stückchen Himmel“ im brasilianischen Aracacju zugute kommen.

Marbach - Vier Wochen, 46 Künstler, eine Versteigerung – was sich im Jahr 2010 schon bewährt hat, haben Galeristin Monika Schreiber und das Organisationsteam Erna Kroll, Harry Ehmann und Beate Kasten wieder aufgegriffen: Im Rahmen einer Versteigerung soll Geld gesammelt werden, das an die von Thomas Zettler initiierte Kindertagesstätte „Stückchen Himmel“ im brasilianischen Aracaju geht. Ausgestellt und versteigert werden die Bilder und Skulpturen im Marbacher Rathaus.

„Es sind tolle Sachen, die die Künstler spenden“, ist Monika Schreiber begeistert. „Manche spenden sogar zwei bis drei Werke.“ Die Künstler kommen nicht nur aus der Region, auch aus Heidelberg und Berlin gab es Zusagen.

Von den gespendeten Werken werden am Sonntag, 19. Oktober, wiederum 20 versteigert. „Die werden vorher ausgelost“, erläutert Monika Schreiber. Die übrigen Kunstwerke können gekauft werden. Dabei ist Schreiber noch ein Punkt wichtig: Nichts wird unter Wert verkauft. Kurz vor der Fertigstellung ist auch ein kleiner Ausstellungskatalog, der mit Hilfe von zahlreichen Sponsoren zustande kommt.

Begeistert haben sich die Organisatoren in die Wiederbelebung der Versteigerung gestürzt. Quasi dieselben Personen, die vor vier Jahren schon beteiligt waren, sitzen wieder gemeinsam am Tisch. Das Ziel ist klar definiert: die Kindertagesstätte von Thomas Zettler zu unterstützen. Ungefähr 150 Kinder aus den Elendsvierteln leben derzeit in der Kindertagesstätte, erhalten Nahrung, Kleidung, Unterricht und werden auch seelsorgerlich betreut. Seit zwei Jahren besteht eine Kooperation mit einer christlichen Privatschule. Kinder, die mit der Grundschule fertig sind, werden mit einem Bus dorthin gefahren. Pro Monat fallen Kosten von 170 Euro pro Kind an. Daher sind Patenschaften für die Kinder gefragt, um ihnen mit einem monatlichen Beitrag den Besuch der Schule auch weiterhin zu ermöglichen. Kein Wunder, dass sich die Initiatoren der Auktion einen hohen Erlös erhoffen – es geht um die Kinder.

Der Ablauf des Auktionstages ist im Vergleich zum Jahr 2010 etwas geändert worden. Von 11 Uhr morgens an können die Kunstwerke begutachtet werden, um 14 Uhr eröffnet Bürgermeister Jan Trost die Vernissage und eine Stunde später kommen 20 Kunstwerke unter den Hammer. Vor vier Jahren hat sich der damalige Pfarrer Klaus Dieterle schon als Auktionator bewährt. Denn Dieterle ist nicht nur Theologe, sondern hat auch Kunstgeschichte studiert. Mittlerweile ist er Pfarrer in Urbach im Remstal. Für den guten Zweck kommt er jedoch nur zu gerne für einen Tag nach Marbach zurück, um den Hammer erneut in die Hand zu nehmen. „Den kann ich mitbringen“, meinte er am Dienstagvormittag schon vergnügt und voller Vorfreude. „Man benötigt aber auch eine schöne Unterlage wie bei Sotheby’s.“ Die müsse die Stadt Marbach organisieren. Ob das tatsächlich so wird, konnte der Erste Beigeordnete der Stadt Marbach, Gerhard Heim, allerdings noch nicht versprechen. Fakt für die Stadtverwaltung ist jedoch: „Es ist für uns selbstverständlich, dass die Veranstaltung im Rathaus stattfindet.“ Es sei schließlich auch ein Projekt der ganzen Stadt.