Foto: Architekt Dieter Eger

Wenn alles nach Plan läuft, kann das Verwaltungsgebäude der Firma Ege Trans Anfang 2017 bezogen werden.

Marbach - Das neue Verwaltungsgebäude der Firma Ege Trans wird ein Hingucker. Davon hat Architekt Dieter Eger die Stadträte in der Sitzung am Donnerstagabend mit der Präsentation des Entwurfes überzeugt. Ein wunderschöner Entwurf, der städtebaulich hervorsteche, wie es Bürgermeister Jan Trost zu Beginn formulierte.

Nachdem die Räte den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Gewerbegebiet Ludwigsburger Straße gefasst hatten, kann sich das Architektenteam um Dieter Eger jetzt an die Arbeit machen. Im Februar soll das Baugesuch eingereicht, im Juni/Juli dann mit dem Bau begonnen werden. Anfang 2017 soll Einzug sein.

Das Gebäude, betonte Dieter Eger, liege im bestehenden Bebauungsplan. Das Gelände gegenüber von der Einfahrt in den Eichgraben wird durch eine Linksabbiegespur von der Ludwigsburger Straße her erschlossen. Ursprünglich war diese mit einer Länge von 18 Metern berechnet worden, jetzt sei sie jedoch 24 Meter lang. Stellplätze seien für das Gebäude 65 erforderlich, geplant seien jedoch 110 – 66 davon ebenerdig, der Rest in einer Tiefgarage.

Da das Gebäude in dem Gebiet sozusagen im Wasser stehe, seien besondere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich für die „erhebliche Beträge eingesetzt werden“, wie Eger betonte. So wird das Gebäude auf Pfähle gestellt, die etwa zweieinhalb Meter in die unterirdische Felslandschaft eingreifen. Damit werde verhindert, dass das Untergeschoss aufgeschwemmt werden kann. Darüber hinaus werden im Bereich der Tiefgarage 60 Zentimeter starke Bodenplatten verwendet. „Und mit der Erdgeschossebene liegen wir deutlich über der Höchstwassergrenze, die je dort eingetreten ist.“

Das 70 Meter lange, 35 Meter breite und 18 Meter hohe Gebäude präsentiert sich modern. Beinahe schon futuristisch, wie Puls-Rat Hendrik Lüdke es ausdrückte. Es soll ein Schiff darstellen – mit einer freistehenden 17,5 Meter hohen Glasfassade als Bug. „Die Kosten für diese Fassade sind nicht klein“, betonte Eger. „Aber Familie Steinmüller möchte ein attraktives Gebäude für sich selbst und für die Stadt.“ Die Fassade besteht aus weiß beschichteten Aluminiumplatten. Auf Putz werde aufgrund der Feuchtigkeit, die es neben dem Neckar gebe und wegen der Verschmutzung durch die viel befahrene Ludwigsburger Straße, verzichtet.

Das Bauwerk soll in zwei Bauabschnitten sukzessive errichtet werden. Von der Ludwigsburger Straße aus gesehen im rechten Gebäudeteil wird die Firma Ege Trans residieren. Der linke vierstöckige Gebäudeteil soll vermietet werden. „Beide Gebäudeteile haben einen separaten Zugang“, informierte Eger. „Auf das Verwaltungsgebäude von Ege Trans wird noch ein Dachgeschoss mit Dachterrasse aufgesetzt.“ Was die Zahl der Mitarbeiter angeht, können bei Ege Trans maximal 150 Arbeitsplätze untergebracht werden, im vermieteten Gebäude bis zu 50.

Am Ende seiner Präsentation äußerte Dieter Eger noch einen Wunsch: „Um den Beschäftigten den Blick auf den Neckar zu ermöglichen, und das Objekt zum Neckar hin zu öffnen, wäre es schön, wenn ein paar der großen Bäume etwas gestutzt werden.“

Firmenchef Peter Steinmüller freut sich auf den neuen Unternehmenssitz. 1992 kam Ege Trans in die Schillerstadt, ein Jahr später übernahmen er und seine Frau Bettina die Unternehmensleitung. „Mit sieben Mitarbeitern haben wir angefangen und jetzt sind wir 90“, informiert er. Mit dem Neubau sollen sie jetzt an einem Standort zusammengeführt werden. Denn derzeit sind die Büros in der Marbacher Innenstadt verteilt: Sowohl im Gebäude der Volksbank als auch in der Poppenweiler Straße gegenüber der Shell-Tankstelle. „Aber das ist kein Zustand mehr“, betont Firmenchef Peter Steinmüller. Natürlich hätte das Unternehmen ein Grundstück für weniger Geld irgendwo in ein Gewerbegebiet stellen können. „Wir wollten aber etwas, das auch bewusst wahrgenommen wird. Und von der Außenwirkung ist der Standort perfekt.“