Zauberer Robin begeistert Groß und Klein gleichermaßen. Foto: Werner Kuhnle

Buntes Treiben hat beim verkaufsoffenen Schiller-Sonntag geherrscht, der mit vielen Überraschungen aufwartete.

Marbach - Millionär gesucht“ stand auf einem Lebkuchenherz geschrieben, das an einem Verkaufsstand in der Markstraße baumelte. Um beim Schiller-Sonntag auf seine Kosten zu kommen, musste man aber beileibe kein Millionär sein. Denn es wurden nicht nur zahlreiche Rabatte in den Geschäften angeboten, sondern auch kostenlose Aktionen. „Wir wollen, dass der Schiller-Sonntag ein Fest für die ganze Familie ist“, sagte Monika Schreiber von der Interessengemeinschaft der Marbacher Selbstständigen (IGS), die den verkaufsoffenen Sonntag organisiert hat. Sie freute sich auch über das sonnige, aber kalte Wetter: „Da kommen die Leute gerne in die Geschäfte, um sich aufzuwärmen.“

Erstaunlich viele Menschen saßen aber auch an den in der Marktstraße aufgestellten Bierbänken und ließen sich Heißgetränke, eine Wurst oder auch ein Fischbrötchen schmecken. Schillerlocken suchte man vergebens, stattdessen gab es die „Goldlocke nach Art der Schillerlocke“, die aus Fisch aus zertifizierter Zucht gemacht wird. Doch der Dichterfürst war dafür bei anderen kulinarischen Genüssen namentlich präsent. So gab es etwa eine Schillerbar mit Glühwein und Sekt, ein Schiller-Schorle oder ein Schiller-Viertele.

Ein Hingucker für groß und klein war am Lugplätzle zu finden. Da verpackte Sabine Lederle Geschenke in durchsichtige Luftballons. Dazu wurden diese in einer Plastikkugel aufgeblasen und dann bestückt. Während eine Frau einen Elch mit rot-weißem Ringelschal verpacken ließ, staunten die Umstehenden: „Tolle Idee“, war man sich einig. Neugierig machten auch die an verschiedenen Stellen platzierten, dicht verhüllten Stände. Drinnen konnte man beispielsweise mit Schwarzlicht beleuchteten Tischkicker spielen, bei dem die Figuren und der Ball in Neonfarben leuchteten. Rätsel gab der Stand vor der Kreissparkasse auf, der mit alten Portraitfotos bestückt war. Der Clou: Drückte man auf den markierten Knopf, tauchte kurz darauf das eigene Bild in einem der Rahmen auf. „Und das soll gruselig sein?“, fragte eine Frau. Na ja, je nachdem, wie gut man sich von dem Schnappschuss getroffen fühlte...

Kinder freuten sich darüber, dass sie in der Strohgasse auf Ponys oder auch einem Norwegerpferd reiten durften. Carmen Kretschmer aus Freiberg, der die Pferde gehören, unterstützt die Aktion für Unicef schon seit vielen Jahren.

Ganz verzaubert waren die Kleinen auch von Robin. Kein Wunder, denn Robin ist ein Zauberer und zeigte an verschiedenen Stellen der Altstadt kleine Kunststückchen, bei denen er die Kleinen mit einbezog. Die dreijährige Alessa assistierte ihm mit großem Ernst und durfte als Dankeschön nette kleine Spielsachen mit nach Hause nehmen.

Die Großen hätten bei der Versteigerung zugunsten der Marbacher Bürgerstiftung auch einiges mitnehmen können. Denn die Marbacher Selbstständigen hatten Schönes und Nützliches gestiftet, das mit maximal fünfzig Prozent als Einstiegspreis zur Versteigerung angeboten wurde. Manche Dinge, die Auktionator Rainer Schleweck anpries, waren hart umkämpft, andere gingen an die Spender zurück.

Doch auch so machte der Bummel in der mit silbernen und goldenen Geschenkpäckchen dekorierten Einkaufsmeile Spaß. Und man kann auch noch etwas gewinnen, wenn man die Buchstaben der ebenfalls in Folie verpackten Skulpturen richtig zusammensetzt. Denn die Aktion läuft noch die ganze Woche. Auch die Päckchen bleiben so lange hängen, wie sie schön aussehen, sagte Monika Schreiber.