Die Hot Club Harmonists Foto: avanti

Die Hot Club Harmonists haben im Marbacher Schlosskeller ein wahres musikalisches Feuerwerk abgebrannt. Der Gipsy-Swing kam sehr gut an.

Marbach - Wollten Sie schon immer eine Reise entlang der Donau machen haben es aber einfach nie geschafft? Da kann die virtuose Gruppe Hot Club Harmonists um den Ausnahmegitarrist Frank Wekenmann und die zarte Sängerin Katalin Horvath Abhilfe verschaffen. Die heißen Harmonisten verzauberten am Samstagabend ihr Publikum im Marbacher Schlosskeller und nahmen es gekonnt mit, dem Strom der Donau von der Quelle bis zum Schwarzen Meer zu folgen.

,,Über die Donau weht der Wind” – dem Titel ihres Programms werden die talentierten Musiker allemal gerecht. Begleitet von abwechslungsreichen Melodien erzählte die Sängerin Geschichten aus Ungarn, Serbien, Rumänien und allen Ländern durch die der Fluss reist. Immer im originalen Text versteht sich. Katalin Horvath, die selbst ungarische Wurzeln hat, versteht sich darauf, allein mit der Kraft ihrer Stimme die Emotionen und damit die Erzählung so zu vermitteln, dass die Zuhörerschaft trotz Sprachbarrieren mitgerissen wird und den Geschichten durch fremde Länder folgen kann. Aber nicht nur die ausdrucksstarke Sängerin ist Meister in ihrem Fach. Die Solisten beherrschen ihre Instrumente einmalig und brachten ein musikalisches Feuerwerk auf die Bühne.

Matthias Buck ließ seine Geige mal wehmütig zum ungarischen Gesang ertönen, mal flogen seine Finger nur so über die Saiten und brachten pure Lebensfreude zum Ausdruck. Auch Steffen Hollenweger bewies eine außerordentliche Fingerfertigkeit auf dem Kontrabass. James Geier folgte den Geschichten auf der Gitarre und beeindruckte zudem bei einem A-cappella-Duett mit seiner Bandkollegin. Der fünfte im Bunde, Frank Wekenmann, spielte seine Gitarre wie kein Zweiter und hinterließ das Publikum im Schlosskeller immer wieder aufs Neue elektrisiert.

Die Hot Club Harmonist beherrschten den Saal mit ihrer Bühnenpräsenz und dem tänzerischen Stil von Horvath. Ab dem ersten Stück heizten sie den Gemäuern des Schlosskellers Leben ein und trotz Sitzplätzen kam sofort Bewegung ins Publikum und es wurde begeistert im Takt geklatscht. Den Begrüßungsworten von Katalin Horvath ,,Wir haben das Gefühl, wir sind hier richtig” konnten die Gäste nur zustimmen. Diese hatten sich bewusst für einen Abend im Folk- und Gipsystil entschieden, wurden aber dennoch immer wieder überrascht. Gleich der Donau, die einmal sanft ihrem Weg folgt, mal als stürmisches Gewässer durch schroffe Felsen muss, erklingt die Musik in einem Wechselspiel von temperamentvollen Liedern aus dem feurigen Ungarn zu rumänischer Melancholie, die von Sehnsucht und gebrochenen Herzen erzählt.

Was neben den künstlerischen Talenten auf Instrument und Stimmband, ebenfalls für diese besondere Stimmung sorgte, war zweifelsfrei die unübersehbare Leidenschaft mit der die Harmonists auf der Bühne spielten. Voller Seele steckten sie alle Lebensfreude in die überschwinglichen Stücke und wogen sich in Wehmut zu sentimentalen Melodien. ,,Die Jungs verstehen die Texte zwar nicht ohne meine Übersetzung, aber sie haben sich auch sofort in die Musik verliebt”, erzählte Horvath.

Der stimmungsvolle Abend in Marbach war in jedem Fall gelungen und hinterließ ein ebenfalls verliebtes Publikum, das eine Menge an Lebensfreude aus der Musik der Hot Club Harmonist mitgenommen hat.