Das Literaturarchiv gilt als schützenswert. Foto: dpa

Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach ist nicht nur wissenschaftlich eine Attraktion. Der Betonbau ist jetzt unter Denkmalschutz gestellt worden.

Marbach - Das Landesamt für Denkmalpflege hat das 1970 bis 1972 errichtete Deutsche Literaturarchiv (DLA) unter Denkmalschutz gestellt. Damit ist ein weiteres Bauwerk der Architekturepoche des Brutalismus – diese Bezeichnung geht auf den Begriff béton brut (›roh belassener Beton‹) zurück – eines der neuen „jungen Kulturdenkmale“ des Landes. Der sorgfältige Umgang mit gestocktem Ortbeton kennzeichnet den von den Stuttgarter Architekten Jörg und Elisabeth Kiefner sowie Wolfgang Lauber errichteten Neubau des Literaturarchivs, heißt es in einer Pressemitteilung des DLA.

„Die Aufgaben des Denkmalpflegers und die des Archivars haben etwas gemeinsam, beide müssen entscheiden, was unbeschadet auf die Nachwelt kommen soll. Dass das Archivgebäude des Deutschen Literaturarchivs künftig der Ort sein soll, an dem sich beider Wege kreuzen, freut uns und ehrt die Architekten“, so Professor Ulrich Raulff, Direktor des DLA. Zum vergleichsweise jungen Alter des Gebäudes ergänzt der Präsident des Landesamts für Denkmalpflege, Professor Claus Wolf, und er wirbt damit für das neue Denkmal in Marbach: „Noch immer ist die Vorstellung von Denkmalpflege vom Schutz des Altehrwürdigen geprägt. Die Verwunderung über junge Kulturdenkmale wie das DLA ist oft sehr groß. Doch auch diese Bauten haben schon ihre Geschichte.“ Man sei stolz auf die Auszeichnung. Mit dem Denkmalschutz komme bei den anstehenden Sanierungen aber auch eine weitere Herausforderung auf die Einrichtung zu, erklärt Dagmar Janson, die stellvertretende Direktorin. „Wir haben das Gebäude in den vergangenen Jahrzehnten immer sorgfältig gepflegt und neuen Nutzungen angepasst.“ Dies soll auch weiter gewährleistet sein.