Die Tafel hat sich über den Lebensmittelkorb sehr gefreut. Foto: CDU

CDU-Fraktion Marbach:
Angesichts der zu erwartenden Flüchtlinge hat man die Ansichten der Verantwortlichen kennenlernen wollen.

Marbach - Marbach
Ein Credo für den Betrieb des Tafelladens ist das Gebot der Humanität. Jedem, der bedürftig ist, soll mit Respekt begegnet und seine Würde geachtet werden. Dies wurde den Mitgliedern der CDU-Fraktion im Marbacher Gemeinderat bei der Tafel deutlich. Mit dem Besuch wurde die Reihe „Die Fraktion im Gespräch . . .“ fortgesetzt. Angesichts der zu erwartenden Flüchtlinge wollte man die Ansichten der Verantwortlichen kennenlernen. Vor allem aber galt der Besuch der ehrenamtlichen Arbeit und deren Würdigung.

Der erste Vorsitzende Prof. Dr. Ewald Pruckner bedankte sich für das Interesse und das „offene Ohr“ der politischen Parteien und deren Wertschätzung. Er erläuterte die Entwicklung der Tafel, die seit 17 Jahren bestehe und heutzutage notwendiger sei als je zuvor. Das Einsammeln bei den Supermärkten, Bäckereien und Einzelhandelsgeschäften und das Aufbereiten der Lebensmittel für den Verkauf werde von 25 bis 36 ehrenamtlichen Helfern erledigt. Die Ladenleiterin Susanne Elsner managt den Verkauf an die Kunden, die sich alle mit einen Berechtigungsschein ausweisen müssen und dann eine Kundenkarte bekommen, die jährlich überprüft wird. Manchmal müsse sie beim Verkauf die Lebensmittel rationiert abgeben, um auch den später Eintreffenden eine Auswahl anbieten zu können. Der zweite Vorsitzende Dieter Kawa hegte die Befürchtung, dass bei den etwa 35 täglichen Kunden die Ware knapp werden könnte, wenn noch mehr Personen dazu kämen. Mangelware wären Fleisch und Wurstwaren. Fraktionssprecherin Heike Breitenbücher bat, schnell zu signalisieren, wenn Hilfe notwendig sei. Ihr sei es wichtig, dass der soziale Friede aufrecht erhalten werde.

Die Schatzmeisterin Elisabeth Diensberg und Pruckner bezifferten den monatlichen Abmangel auf etwa 1000 Euro trotz der Mitgliedsbeiträge – wozu auch die CDU-Fraktion ihr Scherflein beiträgt – und der Spenden für laufende Ausgaben wie Miete und Benzin. Man wolle autark sein, sei aber dankbar für jede zehn Euro, abgepackte Lebensmittel und über die Zusicherung der Stadt, im Notfall zu unterstützen. Ebenso für die Unterstützung der Kirchen, der Geschäfte und der Marbacher Zeitung. Zu Weihnachten würden wieder Briefe mit der Bitte um Spenden versandt.

Breitenbücher überreichte einen Korb mit Lebensmitteln. Zwei Bitten wurden der Fraktion noch mitgegeben: Die Tafel hätte zum einen finanziell „mehr Luft“, wenn die Müllgebühren erlassen würden. Als Kreisrätin dämpfte Breitenbücher die Erwartungen an die AVL, wollte sich aber an die Stadtverwaltung wenden. Zum anderen rage das Transportfahrzeug beim Entladen in den Straßenraum und behindere den Verkehr, wenn vor dem Laden Autos parken. Hier wäre ein eingeschränktes Parkverbot hilfreich. Die Fraktion sicherte Unterstützung zu, zumal es an der engen Einmündung in die Niklastorstraße auch für die Feuerwehr äußerst schwierig ist, in den benachbarten Göckelhof einzufahren. Es wurde bereits die Ausweisung einer Ladezone beantragt. Die derzeit für zweieinhalb Autos vorhandene Markierung soll auf zwei zurückgenommen werden.