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Doe Groovin’ Foxes haben im Marbacher Schlosskeller zugunsten des Arbeitskreises Asyl gesungen. Das Konzert war farben- und lebensfroh.

Marbach - Endlich hat Ulrich Staudenmaier seine Chance erhalten: ein Chor-Konzert für den guten Zweck im Marbacher Schlosskeller. Mit Slimane Arroudji, dem arabisch-stämmigen Wirt und Gemeinderat, der sich in der Schillerstadt für ein lebendiges Kulturangebot engagiert, hat er den kongenialen Partner gefunden. Das Konzept „Musik und Speisen“ lockt nach wie vor die Gäste in den gemütlichen Keller. Die Attraktivität der „tollen Location“ hat auch das 25-köpfige Ensemble „Groovin’ Foxes“ entsprechend motiviert, um die Stimmen bei der Gospelnacht am Samstag zum Strahlen zu bringen. Zwischen Hauptgang und Dessert zeigte sich der ambitionierte Chor zum ersten Mal und brachte – mit einem Schwerpunkt auf afrikanische Gospels – seinen ersten Part über die Bühne.

Mit der „heimlichen südafrikanischen Nationalhymne“ begann der Auftritt, und Staudenmaier übersetzte bisweilen die afrikanischen Texte. „Segne alle deine Kinder und beende alle Konflikte“, so lautet der Inhalt der Hymne. Trommler Thomas Eyson sorgte für den afro-authentischen Klang der Lieder und gab dem Abend wertvolle Akzente, die einem satten Herzschlag glichen. Mit enthusiastischen Soli heizte er zudem die Stimmung im Saal an. Lebensfroh und im Grundcharakter des Gottvertrauens intonierten die bunt gemischten Goldkehlen ihre Songs – lustvoll und kreativ begleitet von Patrick Prietsch am Keyboard. Der Vorsitzende des Chores, Dr. Ulrich Hofmann, nahm sich die Zeit, um zwischendurch die Zuhörer mit beherzten und eindringlichen Gedanken zu berühren. Das Benefizkonzert fand zu Gunsten des Freundeskreises Asyl statt. Den hat Slimane Arroudji im Oktober 2014 ins Leben gerufen. Gemeinsam mit dem ökumenischen Asylarbeitskreis fungieren beide seit dem 19. Januar als Asylkreis. Hofmann machte deutlich, dass auch der Chor „beschlossen habe, etwas zu tun und nicht nur von der Botschaft, die Gospel bedeute, zu singen“. Mit aufrüttelnden Worten sensibilisierte der Mediziner für das Thema Flüchtlinge im nahen Umfeld. „Jeder Mensch hat dasselbe Recht zu leben, zu hoffen, geliebt und angenommen zu werden. Der Bauch eines halbwüchsigen, syrischen Mädchens etwa ist derselbe wie der seiner deutschen Klassenkameradin, wenn er wehtut.“