Kathl Foto: Werner Kuhnle

Kathleen Kroll ist die neue stellvertretende Leiterin des FSG.

Marbach - Eigentlich wäre Kathleen Kroll schon gerne zum Schuljahresbeginn als stellvertretende Leiterin des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) eingestiegen. Aber die Verfahren haben sich hingezogen, so dass die 47-Jährige jetzt erst Anfang Dezember in Marbach angefangen hat.

Dabei ist sie bei einem Gymnasium der Größe des FSG weitaus mehr als nur die Stellvertreterin von Rektor Christof Martin. „Er sagt immer, er ist der Außenminister, also bin ich die Innenministerin“, erklärt Kroll. Alle Fäden der Schulorganisation laufen bei ihr zusammen, das sind die Stunden- und Vertretungspläne, die Planung der Lehrerdeputate, die Statistik und die Organisation der Kursstufen. Das bedeutet, 460 Schülerinnen und Schüler in Kurse und Seminare samt Raumplänen einzuteilen und die Prüfungspläne zu erstellen. Jetzt im Januar geht es schon stark Richtung Abi los. „Da bin ich froh, dass ich jetzt noch Zeit zum Ankommen habe“, sagt die Pädagogin.

Kathleen Kroll steckt eigentlich noch mitten im Umzug. In Lima in Peru, wo sie seit Februar 2014 in der deutschen Schule war, ist das Schuljahr gerade erst zu Ende gegangen. In der Schule mit 1600 Schülern aus aller Welt hat Kathleen Kroll ebenfalls schon organisatorisch mitgewirkt, ebenso im Stromberggymnasium in Vaihingen an der Enz, wo sie zuvor zehn Jahre war. „Vor 25 Jahren war ich schon mal als Referendarin am FSG, damals noch unter Herrn Offermann.“ Seine „Zukunftsvisionen“ umgesetzt zu sehen, hält die jetzige stellvertretende Schulleiterin für spannend. „Das FSG hat einen sehr guten Ruf. Es heißt immer: Es gibt nichts, was es in Marbach nicht gibt.“ Jetzt selbst an der Schnittstelle zu sitzen und „von innen zu sehen, wie das umgesetzt wird“, ist für Kathleen Kroll sehr interessant.

Nicht nur die Schulversuche wie das Profilfach NWT, das maßgeblich in Marbach entwickelt worden ist, hält die Mathe- und Physiklehrerin für wichtig. Auch die Angebote wie die Internationale Klasse, G8 parallel zu G9, der Hochbegabtenzug, die Vielfalt an Sprachen wie Chinesisch, Russisch oder Spanisch, das sie selbst gut spricht, die Schüleraustauschprogramme und vieles mehr sei von der Vielfalt her nun mal an einer großen Schule eher möglich: „Unser Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern ein gutes Bildungsangebot zu machen, ihnen das zu bieten, was sie wollen und was sie brauchen.“

Daher habe sie sich bewusst für die „interessante Herausforderung“ in Marbach entschieden, auch wenn das Bewerbungsverfahren aus dem Ausland etwas schwierig war. „Ich musste tatsächlich für das Vorstellungsgespräch herfliegen.“ Dabei ist Reisen eines ihrer Hobbys, alleine oder mit Freunden hat sie in ihrer Zeit in Peru den südamerikanischen Kontinent erkundet.

In den ersten Wochen in Marbach hat Kathleen Kroll schon das ebenfalls multikulturell aufgestellte Kollegium kennengelernt und ist auch vom Weihnachtskonzert sehr begeistert gewesen und berichtete: „Wir haben hier an der Schule eine erstaunliche Qualität und eine Vielfalt an Talenten.“ Diesen gut funktionierenden „Apparat“ am Laufen zu halten, sieht die „Innenministerin“ des FSG als ihre vornehmste Aufgabe an.