Foto: Werner Kuhnle

Der Energie- und Technologiepark (ETP) ist erstmals Schauplatz der selbstständigen Unternehmer gewesen.

E

s war ein beeindruckendes Großprojekt, das die Interessengemeinschaft der Selbständigen (IGS) in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing auf die Beine gestellt hat. Nicht nur, dass sich am vergangenen Wochenende etwa 60 Unternehmer der Schillerstadt auf dem kompletten Gelände des Energie- und Technologieparks (ETP) präsentiert haben, ist ein Novum gewesen. Denn auch einige der dort ansässigen Betriebe öffneten ihre Tore.

Die Besucher hatten zudem die seltene Gelegenheit, unter anderem das Geschehen in schwindelerregender Höhe des EnBW-Turms zu beobachten und das Wasserkraftwerk zu besichtigen. Mit der Präsentation der IGS-Mitglieder sowie dem Einblick in die Welt des ETP haben die Organisatoren quasi zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Bürgermeister Jan Trost freute sich darüber, dass der Park einen Wandel hin zu einem modernen Gewerbegebiet erlebt hat und sich der ETP jetzt in einem breiten Branchenmix zeigt. „Marbach hat an Renommee gewonnen“, sagte er bei der Eröffnung der ersten Marbacher Herbstmesse am Samstagmittag.

Die Leistungsschau auf die Beine zu stellen, war ein riesiger Aufwand,und nicht alles funktionierte zu Beginn wie am Schnürchen. Wenige Minuten vor dem Messestart gab es Probleme mit der Wasser- und Stromversorgung. „Da hilft es auch nicht, dass wir uns auf dem EnBW-Gelände befinden“, sagte der IGS-Vorstand Stephan Lücke. Mit der tatkräftigen Unterstützung der örtlichen Betriebe habe man dies jedoch in den Griff bekommen.

Zur organisatorischen Vorbereitung zählte auch, einen Shuttleservice von Marbach aus anzubieten. Auch innerhalb des Parks war es sinnvoll, sich vom historischen Bus zu den einzelnen Attraktionen chauffieren zu lassen. Während die einen von der Weitläufigkeit des ETP beeindruckt waren, kritisierten andere die Größe des Geländes, da es sich zu Fuß doch als eine recht anstrengende Angelegenheit erwies. Trotzdem sieht Stephan Lücke den ETP als geeigneten Messestandort. Innerhalb des Stadtgebietes gebe es für eine solche Veranstaltung kein optimales Gelände. „Wir haben jedoch den Aufwand der Vorbereitung unterschätzt“, gab Lücke zu.

Wer sich von den vielen spannenden Eindrücken erholen wollte, nahm einfach vor der Messebühne Platz und entspannte sich beim äußerst abwechslungsreichen Beiprogramm. Ob Jazz, Tanz, Alphornmusik, Gesang oder instrumentale Beiträge – eine Stippvisite an der Aktionsbühne lohnte sich allemal. Die Marbacher Herbstmesse war ein Spektakel in Länge, Breite und Höhe, deren Ausmaße spektakulär waren, wie es Rainer Krause, Vorsitzender des Stadtmarketings formulierte. „Das Projekt ist eine gigantische Mammutveranstaltung.“ Unterm Strich hat sich der Aufwand bezahlt gemacht. Laut Jochen Berger vom Organisationsteam der Herbstmesse sind 13 000 Besucher am Wochenende auf das Gelände gekommen. Am Samstag war der Besucherandrang zwar etwas verhaltener, sicherlich auch wegen des Platzregens am Spätnachmittag. Am gestrigen Sonntag strömten die Interessierten jedoch in Massen in die Messestadt.

Die Entscheidung, die Herbstmesse im ETP zu veranstalten, hat IGS-Vorstand Stephan Lücke nicht bereut. Im Gegenteil. „Ich bin einfach zufrieden“, resümierte er. Ob die nächste Leistungsschau wieder im ETP stattfinden könne, stehe noch nicht fest. „Wir müssen erst einmal alles aufarbeiten“, sagte Stephan Lücke.