Die Frisbee-Vizeweltmeister vor dem Torturm in Aktion. Foto: Werner Kuhnle

Der 21. Erlebnistag „Marbach punktet“ hat tausende von Besuchern angelockt. Das Wetter hielt, und das Programm überzeugte: Die City punktete mit vielen Extras.

Marbach - Wer glaubt, dass es sich beim Frisbee-Werfen nur um einen Zeitvertreib in Parks und an Stränden handelt, der wurde beim Marbacher Erlebnistag eines Besseren belehrt. Mit ihren flotten Scheiben gastierten die beiden Vize-Weltmeister im Frisbee-Freestyle, Florian Hess und Alexander Leist, in der Schillerstadt. „Wir sind im vergangenen Jahr in Karlsruhe Vizeweltmeister geworden. In diesem Jahr findet die WM in New York statt, und wir wollen sehen, ob da dann der Titel drin ist“, berichtet Alexander Leist.

Rasant, akrobatisch und komplex waren die insgesamt vier Darbietungen der beiden Athleten, die immer wieder viele Zuschauer anzogen. Die beiden Akrobaten standen den Zuschauern nach der Darbietung Rede und Antwort und brachten den interessierten Kindern den einen oder anderen Trick bei.

Auch an anderen Orten gab es für die vielen Spaziergänger und Bummler einiges zu sehen. Die Band The not so Goods! strafte auf dem Marktplatz ihren Namen Lügen, und neben vielen Ständen und Aktivitäten hatten auch die Läden in der Schillerstadt offen. Auf dem Burgplatz befand sich das Bildhausersymposium in den finalen Zügen. Die ganze vergangene Woche über hatten sechs Künstler gemeinsam gearbeitet und sich gegenseitig inspiriert „Es war eine tolle Sache, und es sind viele schöne Stücke entstanden. Es war schön, zu sehen, wie jeder beim Projekt mitzieht“, sagt die Organisatorin Monika Schreiber. Gearbeitet wurde mit Sandstein, Holz, Ton und auch Metall. Die fertigen Skulpturen stehen nun in der Innenstadt verteilt, so zum Beispiel vor der Wendelinskapelle und der Stadtkirche. Leider schienen nicht alle Marbacher mit der innovativen Idee einverstanden. Eine Skulptur, die vor dem Schiller-Geburtshaus ausgestellt war, wurde in der Nacht zum Sonntag mit blauer Farbe übergossen. „Das ist kein einfacher Bubenstreich mehr, sondern purer Vandalismus“, ärgert sich Monika Schreiber. Gespritzt wurde auch auf dem Parkplatz des Schuhhauses Dietle – allerdings nur mit Wasser. Beim Aqua-Ball-Pool konnten die jüngeren unter den Entdeckern trockenen Fußes in einem Swimmingpool herumtollen, möglich gemacht durch riesige Ballons, die mit Luft aufgepumpt wurden und so für den nötigen Auftrieb sorgten. Das Küchenstudio Pfisterer und Fuchs nutzte den Erlebnistag, um selbst zu punkten. „Wir feiern das ganze Wochenende unser 20-jähriges Jubiläum“, sagt die Organisatorin Sabine Zint. „Bisher sind wir sehr zufrieden, obwohl unser Geschäft etwas abgelegen ist.“ Für die Bewirtung sorgte unter anderem der Fußball-Club Marbach. „Deren Erlös fließt im Verein dann in die Jugendarbeit“, sagt die Organisatorin.

Bei den Aktivitäten in der Schillerstadt, gut gestärkt etwa beim SPD-Altstadtfest, durfte auch das Literaturmuseum der Moderne nicht fehlen. Mit Aktivitäten rund ums Gebäude lockten Museumsleiterin Heike Gfrereis und ihre Mitarbeiter. „Galerie hat immer auch etwas mit Spazieren und Gehen zu tun“, sagt sie. „Das soll aber nicht zwanghaft sein, sondern ganz entspannt und unverkrampft.“ Deshalb konnten sich die Besucher auf Entdeckungsreise begeben. Entweder auf eigene Faust, oder bei einer der zahlreichen Führungen und Vorträge. Tina Saum von „flanerie“ sorgte bei der Aktion „Spaziergänge im und ums LiMo“ für besondere Unterhaltung. Mit Schnappschüssen der Mitarbeiter von ihrer ganz eigenen Lieblingsperspektive auf das Museum ausgestattet, konnten die Besucher verschiedene Perspektiven rund um das LiMo kennen lernen.