Foto: Werner Kuhnle

Der Marbacher Stadtarchivar Albrecht Gühring freut sich über Zuwachs in seiner Sammlung: Der TV Marbach hat seine Dokumente übergeben.

Marbach - Mit seinem mehr als 150-jährigen Bestehen, kann der Turnverein (TV) Marbach auf eine umfassende Historie zurückblicken. Damit ein Rückblick auf die Vereinsgeschichte auch in Zukunft möglich ist, hat der Verein eine wichtige Entscheidung getroffen. Die Übergabe der restlichen, gesammelten Vereinsunterlagen am Donnerstag, 30. April, an das Stadtarchiv.

„Ein paar Schätze sind da schon dabei“, kommentiert Eberhard Spoun, Ehrenvorsitzender des TV Marbach, die Aushändigung der Dokumente. Gemeint ist damit unter anderem das erste Protokoll-Buch des Vereins aus dem Jahr 1862. „Das ist noch in Sütterlinschrift geschrieben“, erklärt Stadtarchivar Albrecht Gühring. Mittlerweile liegt aber auch eine transkribierte Fassung auf CD vor. „Das verdanken wir der unermüdlichen Arbeit von Helga Widler“, betont der gebürtige Marbacher Spoun.

Um die optimale Lagerung der Berichte, Urkunden und Verträge gewährleisten zu können, müssen die Unterlagen bei 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden. „Außerdem sollte die Temperatur immer zwischen 18 und 20 Grad Celsius liegen“, erklärt Archivar Gühring. Das es sich bei ihm um einen Experten handelt, ist auch Vereinsvorstand Heinz Reichert bewusst. „Wir sind sehr stolz auf unseren Stadtarchivar“, gibt er lächelnd in Gührings Richtung von sich.

Bereits 2012 hatte der Marbacher Turnverein damit begonnen seine gesammelten Dokumente im Stadtarchiv einzulagern. Fein säuberlich in Ordnern aufgereiht finden sich hier alle bereits gefassten Schriftstücke.

Mit der Übergabe der Dokumente ist allerdings keine Schenkung an das Stadtarchiv erfolgt. Der Inhaber ist nach wie vor der 1861 gegründete Turnverein Marbach. „Die Schriftstücke sind als Disposition übergeben worden. Darunter wird eine Dauerleihgabe verstanden“, erklärt Archivar Gühring. Somit können die Vorstände des Vereins, oder von ihnen bestimmte Vertreter, wann immer sie wollen darauf zugreifen. Stadtarchivar Gühring sieht hierin jedoch keine Einschränkung. „Es ist eine Win-Win-Situation, bei der jeder das bekommt, was er möchte“, fügt er gut gelaunt hinzu.