Alle fiebern der Jubiläumsfeier entgegen. Foto: Werner Kuhnle

Der Südstern Kindergarten in Marbach blickt auf sein 20-jähriges Bestehen zurück. Das Jubiläum wird gefeiert, es hat sich viel verändert.

Marbach - Man sieht es dem Südstern Kindergarten nicht unbedingt an, dass er auch schon einige Jährchen auf dem Buckel hat. Doch der Leiterin Christina Schäfer wird dieser Umstand in schöner Regelmäßigkeit bewusst gemacht. Nämlich dann, wenn sich mal wieder jemand um eine Stelle als Praktikant bewirbt, der als Knirps selbst in der Einrichtung betreut wurde. Und tatsächlich ist es so, dass seit der Einweihung schon 20 Jahre vergangen sind. Ein Anlass, der am Samstag, 13. Juni, mit einem Fest und einem Tag der offenen Tür gefeiert wird. „Wir haben zum zehnjährigen Bestehen was gemacht, also wollten wir nun auch zum 20-Jährigen etwas auf die Beine stellen“, erklärt Christina Schäfer, die von Anfang an dabei ist – und die deshalb besonders gut einschätzen kann, was sich im Laufe der Zeit alles verändert hat.

An erster Stelle fällt ihr dabei die unmittelbare Umgebung ein. „Als wir angefangen haben, war außen rum nur Grün, sonst nichts“, sagt sie schmunzelnd. Außerdem sei im Büro noch kein PC angeschlossen gewesen. Stattdessen habe man mit der elektrischen Schreibmaschine getippt. Außerdem habe es zu Betriebsbeginn, im September 1995, auch nur zwei Gruppen gegeben. Wobei eine dritte bereits nach rund einem Jahr dazugekommen sei. „Da waren es dann über 70 Kinder mit den drei Gruppen“, erklärt die Leiterin. Eine Zahl, von der man heute wieder recht weit entfernt ist. Nur mehr 50 Kinder tummeln sich momentan im weiter dreigruppigen Südstern Kindergarten. Christina Schäfer führt das in erster Linie darauf zurück, dass heute generell weniger Babys geboren werden. An einer Abwanderungswelle von jungen Familien aus Marbach Süd könne es hingegen nicht liegen. In diesem Stadtteil sei es eher so, dass ständig Paare mit kleinen Kindern nachziehen. Erst wenn der Nachwuchs dann älter werde und die Wohnungen zu klein, schauten sich viele nach einer größeren Bleibe um.

Wie auch immer: Für Christina Schäfer und ihr Team macht es das Arbeiten angenehmer, wenn sie auf weniger Kinder ein Auge haben müssen. „Man kann individueller auf die einzelnen Kinder eingehen und sie mehr einbeziehen“, erklärt die Leiterin. Unabhängig von der Zahl hätten die Mädchen und Jungs heute mehr Freiheiten. „Früher hat man mehr Angebote gemacht“, erinnert sich die Marbacherin. Heute könnten die Kleinen eher selbst bestimmen, welchen Themen sie sich widmen wollen.

Manche Dinge haben sich aber auch in 20 Jahren nicht verändert. Das gilt in erster Linie für die personelle Konstellation. So ist neben Christina Schäfer noch eine Erzieherinnen von Anfang an dabei. Eine dritte Kollegin, die bis jetzt an Bord geblieben ist, stieß ein halbes Jahr nach der Eröffnung zum Team. „Die Stadt Marbach ist ein guter Arbeitgeber“, erklärt die Leiterin diese Konstanz. Wobei eine solche personelle Kontinuität in der Regel auch für eine gute Atmosphäre spricht.

Der Vater Uwe Heidler, der für die Eltern den Part der Öffentlichkeitsarbeit übernommen hat, fühlt die Kinder in der Einrichtung jedenfalls „gut aufgehoben“. Es gebe immer wieder Aktionstage und der Nachwuchs werde „gut auf die Schule vorbereitet“. Dazu lobt er die Sprachförderung, bei der Musik zum Einsatz kommt. Der Südstern Kindergarten zeichne sich zudem durch seine große Turnhalle und die Sprossenwand aus, wodurch sich die Kinder viel bewegen könnten, ergänzt Christina Schäfer.

Allerdings sehen sie und Uwe Heidler auch einen Ansatzpunkt, wie die Einrichtung noch attraktiver gestaltet werden könnte. „Vor allem dem Garten merkt man an, dass er schon in die Jahre gekommen ist“, sagt Christina Schäfer. Wünschen würde sie sich deshalb eine Wasserstelle, eine Kletterwand und ein paar Stämme, auf denen die Kids balancieren können. Man werde auch selbst etwas beisteuern, kündigt sie an. Beim Fest am 13. Juni soll deshalb eine Tombola organisiert werden.