Der Hermann-Mayer-Sportplatz ist sanierungsbedürftig – das ist unstrittig. Foto: Dominik Thewes

Die Marbacher Stadtverwaltung will mit den Vereinen ins Gespräch kommen. Unstrittig ist, dass der Platz saniert werden muss.

Marbach - Sechzehn Jahre ist es her, dass der Hermann-Mayer-Sportplatz das letzte Mal saniert worden ist. Schon damals sei klar gewesen, dass der Platz nur zehn bis zwölf Jahre halte, heißt es in einem Antrag, den die SPD zum Haushalt gestellt hatte. Ein Antrag, den die Genossen übrigens zum ersten Mal bereits vor einem Jahr gestellt hatten.

„Ich komme viel herum. Unser Kunstrasen ist der liedrichste Platz, den es hier in der Gegend gibt“, machte SPD-Rat Jürgen Schmiedel in der Haushaltssitzung vergangenen Donnerstag Luft. Der Platz sei in einem erbärmlichen Zustand, überall gebe es eingesetzte Flicken. Auf dem gesamten Spielfeld, das vom FC Marbach und Anadolu Marbach genutzt wird, gebe es keinen Flor mehr, die Fußballer müssten auf dem Grundgewebe und dem schwarzen Granulat spielen. Die Folge: Es entstehen immer wieder neue Risse im Grundgewebe, die notdürftig ausgebessert werden. Dabei sei der Hermann-Mayer-Sportplatz in der Zeit von Herbst bis ins Frühjahr hinein oft der einzige Platz für Training und Spiel.

Durch die Diskussion über die Verlegung des Hermann-Mayer-Sportplatzes und des kleinen Rasenfeldes ins neue Sportzentrum am Lauerbäumle, sei der Eindruck erweckt worden, heißt es in dem SPD-Antrag weiter, die neuen Sportplätze würden in naher Zukunft realisiert, eine Investition lohne nicht mehr. Mit dem vorgenommenen Flächentausch im Sportzentrum sei klar geworden, dass mit einer schnellen Verlegung nicht zu rechnen sei.

Und auch jetzt müssen sich die Vereine ein weiteres Jahr gedulden. 2018 soll die Sanierung kommen. Zwar sieht auch die Verwaltung den Sanierungsbedarf, allerdings haben für die Verwaltung andere Projekte erst einmal Priorität. „Sollte 2017 ein Schaden entstehen, muss der natürlich repariert werden“, betonte Kämmerer Gerhard Heim. Ansonsten habe man aber im Rahmen der Beratungen in der Haushaltskommission vorgeschlagen. Aufgrund der sonstigen Projekte die Sanierung 2018 vorzustehen“. 500 000 Euro sind im Investitionsprogramm dafür aufgenommen.

Er finde die Vorgehensweise der Verwaltung schade, monierte Schmiedel. „Es wäre genug Zeit gewesen, in die Vorplanung zu gehen.“ Eine Sanierung sei nur im Sommer möglich, und der Antrag seiner Fraktion sei im Grunde obsolet, da noch keine Vorplanung gemacht worden seien. Das „taktische Spiel der Verwaltung“ missfalle ihm. Umso wichtiger sei es jetzt in Gespräche mit den Vereinen einzutreten, damit der Platz auf jeden Fall 2018 saniert werde. „Ansonsten würde ich mit den Fußballspielern auf die Barrikaden gehen.“

Gerhard Heim widersprach dem Vorwurf in der Sitzung am Donnerstag, das Projekt hinausgeschoben zu haben. Die Verwaltung sei nicht untätig gewesen. „Bisher gab es nur Kunstrasen mit Granulat, jetzt gibt es auch welchen ohne.“ Man sei dabei, sich zu informieren. schließlich wolle man ja den richtige Belag vorschlagen. Der Marbacher Bürgermeister Jan Trost sagte zu, beide Vereine mit ins Boot zu nehmen.