Die Besucher sind mit einer Menge Musik verwöhnt worden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Veranstaler sind mit der Besucherzahl zufrieden. Auch von der Atmosphäre her habe es gepasst.

Marbach - Das Marbacher Bürgerfest hat sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Sorgenkind entwickelt. Das Besucheraufkommen war ebenso rückläufig wie die Zahl der Vereine, die sich an dem Event beteiligen wollten – oder mangels helfenden Händen konnten. Erst die Zeit wird zeigen, ob dieser Trend dauerhaft umgekehrt werden kann. Ein Anfang scheint aber mit der jüngsten Auflage am Samstag und Sonntag schon einmal gemacht worden zu sein. Wolfgang Böhm vom Organisationsteam zieht jedenfalls zufrieden Bilanz. „Die Besucherzahl war sehr gut“, konstatiert der Schillerstädter. Das gelte auch für den Kunsthandwerker- und Töpfermarkt. Die Stimmung sei ebenfalls schön gewesen. Offenbar hat es sich also ausgezahlt, dass die Veranstalter an der einen oder anderen Stellschraube gedreht haben.

So wurden beispielsweise die zuletzt immer größer werdenden Lücken zwischen den einzelnen Ständen geschlossen. Und zwar mit einer recht einfachen, aber letztlich probaten Methode. „Wir haben die ganze Geschichte konzentriert. Alles rückte näher aneinander“, erklärt Wolfgang Böhm. Rund ging es nur noch zwischen Torturm und dem Bereich vor dem Rathaus. „Dadurch wurde es gefälliger.“

Außerdem sei vor dem Verwaltungssitz auf eine Bestuhlung im Freien gesetzt worden. „Das hat sehr gut funktioniert“, erklärt Wolfgang Böhm. Die Atmosphäre habe gepasst. Wobei er keinen Hehl daraus macht, dass allen Beteiligten speziell bei diesem Punkt, aber auch insgesamt bei der Veranstaltung das fantastische Wetter in die Karten spielte. „Allen Unkenrufen zum Trotz hatten wir damit Glück“, betont Wolfgang Böhm. Es sei angenehm warm, aber auch nicht zu heiß gewesen. Folglich hätten sich die Besucher am Samstag auch bis tief in die Nacht in der Altstadt vergnügen können. Wobei bei den Bands bewusst schon um 1 Uhr der Stecker gezogen wurde, wie der Mann vom Organisationsteam betont. Früher habe die Musik bis 2 Uhr gespielt. Doch die Veranstalter wollten einen Puffer von einer Stunde bis zum offiziellen Kehraus einbauen, damit sich die Stimmung langsam abkühlen kann und nicht bis zur letzten Minuten alle unter Dampf stehen. Ziel davon sei, die Anwohner nicht über Gebühr zu belasten. Die Gemütslage der Besucher habe umgekehrt aber auch nicht gelitten, betont Wolfgang Böhm, der wie seine Mitstreiter zudem großen Wert darauf legte, für Familien ein möglichst attraktives Programm auf die Beine zu stellen.

Mit an Bord war deshalb wie gehabt ein Kasperltheater. Darüber hinaus habe beispielsweise der FC Marbach mit Fußballstationen auf die jüngeren Gäste gewartet. Das Jugendhaus hatte sich ebenfalls etwas für die Heranwachsenden ausgedacht. Überdies klappte es auf den letzten Drücker noch mit der Spielstraße der Gymnasiastin Sophia Henninger zum Thema Nachhaltigkeit – nachdem dafür genügend Helfer gefunden waren. Apropos Helfer: Das ist zugleich das Thema, an dem Wolfgang Böhm und Co. für die Zukunft noch arbeiten müssen. „Das ist das Hauptproblem“, erklärt er. Da es immer weniger Leute gebe, die mitanpacken, müssten diejenigen, die sich einbringen, umso längere Schichten auf dem Bürgerfest fahren. „Da müssen wir schauen, wie wir das beim nächsten Mal hinkriegen.“ Doch das dürfte knifflig werden. Das ist auch Wolfgang Böhm bewusst. Es sei heutzutage nun mal nicht mehr üblich, den eigenen Terminkalender nach einer solchen Veranstaltung auszurichten.