Das weitere Vorgehen zum Krankenhaus wird Ende Juni festgezurrt. Foto: Werner Kuhnle

Der Aufsichtsrat des Marbacher Krankenhauses trifft sich in sechs Wochen. 16 Ärzte sind derzeit an einer Belegklinik interessiert.

Marbach - Die Tage des Marbacher Krankenhauses werden in einigen Jahren gezählt sein. Der Beschluss steht. Und die Ideen für die Zukunft des Geländes sind seit einigen Monaten ebenfalls bekannt. Demnach soll das alte Gebäude weichen und durch eine Belegklinik ersetzt werden, möglichst ergänzt um eine Reha und eine Psychosomatik (wir berichteten). Allerdings: Fix ist das immer noch nicht. „Es gibt noch keine hundertprozentigen Zusagen, es ist auch noch nichts unterschrieben. Alles ist in der Schwebe“, sagt der Bürgermeister Jan Trost. Der Rathauschef zeigt sich jedoch optimistisch, dass aus den Planspielen Realität wird und man sich auf das Wort des Landrats Rainer Haas in dieser Sache verlassen kann.

Erste Pflöcke werden eventuell schon am Mittwoch, 28. Juni, eingeschlagen. An dem Tag kommt der Kliniken-Aufsichtsrat zu einer öffentlichen Sitzung zusammen. „In der Sitzung wird der aktuelle Stand der Planung vorgestellt“, erklärt Alexander Tsongas, Kommunikationschef der Regionalen Kliniken Holding. Außerdem werde die weitere Vorgehensweise besprochen. Bevor der Aufsichtsrat nicht zusammengekommen ist, könne man auch nichts Näheres zum Zeitplan und den Baukosten für das anvisierte Projekt in Marbach sagen. Beides hänge schließlich letztlich davon ab, was „inhaltlich entschieden und umgesetzt wird“, betont Alexander Tsongas.

Der Kliniken-Sprecher deutet zudem an, dass sich in puncto Reha und Psychosomatik mittlerweile hinter den Kulissen etwas bewegt hat. Tsongas macht zwar deutlich, dass es weder zur Ansiedlung des einen noch des anderen eine Entscheidung gegeben habe. Er verweist jedoch zugleich vielsagend auf die Aufsichtsratssitzung, „in der es bestimmt unter anderem darum gehen wird“. Man könne dem Treffen am 28. Juni jetzt allerdings nicht vorgreifen. Klar sei aber, dass es sich bei den Bereichen Reha und Pflege sowie der Psychosomatik um wichtige Bausteine innerhalb des Gesamtkonzepts für den Gesundheitsstandort Marbach handele.

Dazu gehört für die Kliniken-Holding ganz ausdrücklich auch eine gastroenterologische Ambulanz in Marbach, wie Alexander Tsongas konstatiert. Das wird man in der Schillerstadt gerne hören, hat doch der Marbacher Gemeinderat genau das vehement eingefordert. „Wie das im Detail realisiert werden soll, steht derzeit noch nicht fest“, schränkt Tsongas ein. Was nichts daran ändert, dass die Kliniken-Holding das Gesamtpaket für attraktiv hält. „Wir sind überzeugt davon, dass das Konzept eines Gesundheitsquartiers mit einem umfassenden Angebot an ambulanten und stationären Leistungen den Standort Marbach insgesamt aufwertet und von der Bevölkerung gut angenommen wird.“

Kernstück des besagten Gesundheits-Campus soll die Belegklinik werden. Ursprünglich habe man damit gerechnet, dafür 13 bis 15 Mediziner zu benötigen. Diese Überlegungen dürften auch jetzt noch realistisch sein, meint Alexander Tsongas. Man sei mit sechs Ärzten, die derzeit schon in Marbach operieren, und zehn weiteren Interessenten im Austausch. Von allen Parteien lägen unterschriebene Interessenbekundungen vor. Außerdem befinde man sich derzeit in Vertiefungsgesprächen, „in denen es um das Leistungsspektrum, den Leistungsumfang und damit auch die Anzahl der Betten geht“.