Die Schüler haben ordentlich Kreativität an den Tag gelegt. Foto: avanti

Der Literatur- und Theaterkurs des FSG hat „Einmal wie die Götter“ aufgeführt.

Marbach - Eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Rausch“ haben 13 Schülerinnen und Schüler des Literatur- und Theaterkurses des FSG (Friedrich-Schiller-Gymnasiums) am Sonntagabend auf die Bühne gebracht. Das selbstgeschriebene Theaterstück „Einmal wie die Götter“ warf eher Fragen auf, als dass es Antworten lieferte und regte die Zuschauer zum Nachdenken an. „Es ging nicht darum, eine didaktische oder pädagogische Antwort zu geben, sondern eher um das Ergründen tiefer innerer Sehnsüchte nach Rausch, wie auch immer dieser Rausch definiert sein mag“, erzählte Kerstin Sonnenwald, die den Literatur- und Theaterkurs leitet.

Ausgangspunkt des Stückes war eine Zeitung: „Die Schüler sollten Worte ausschneiden, die sie spontan ansprechen und die in ihnen etwas auslösen. Ab da begann der kollektive Schreibprozess”, berichtete sie. Jeder Schüler hat einen Text dazu geschrieben, der immer wieder neu umgewandelt und verändert wurde – beispielsweise in eine Szene, ein Gedicht, eine Geschichte oder in einen Tanz. Auch Auszüge aus Shakespeares Sommernachtstraum oder Gedichte von Baudelaire wurden hinzugefügt. „Keine Szene stammt von einem allein, sondern jede Szene stammt von allen Schülern“, berichtete Kerstin Sonnenwald. Schnell sei klar gewesen, dass die Schüler Wiederholungen als Stilmittel verwenden wollten.

Als Vorbild diente dabei der Roman „Ruhm“ von Daniel Kehlmann, der in neun lose miteinander verbundene Geschichten unterteilt ist: „Die Figuren des Romans , die in einer Geschichte eine Rolle gespielt haben, treten in der nächsten wieder auf“, berichtete die Lehrerin. Sie habe zum Schluss noch geholfen, die Ideen der Schüler zu verknüpfen: „Das Stück ist komplett aus Schülerhand geschrieben, wobei ich nur die Prozesse des Schreibens angeleitet habe.“ Die Entstehung des Theaterstücks begann Anfang Februar, mit den Proben begannen die 13 Schauspieler und Schauspielerinnen Hannah Grimm, Besnik Ternava, David Wahl, Rasim Kaynar, Ann-Sophie Riebold, Jessica Schiller, Hanna Howe, Sabrina Wägerle, Ronja Henning, Michelle Pucciarelli, Luisa Sonnenberg, Aron Prang und Yolanda Castillo Kuchenbecker Anfang Mai. Besonderer Dank galt den Schülern, dass sie sich trotz vieler Klausuren auf das Wagnis des kollektiven Schreibens und Inszenierens eingelassen haben: „Ich bin sehr zufrieden, wie alles geklappt hat“, berichtete Kerstin Sonnenwald.