Es zeichnete sich lange ab, im Oktober zieht der Gemeinderat tatsächlich die Notbremse: Das Gremium beschließt, das geplante Neubaugebiet Kreuzäcker nicht auszuweisen. Bei Verhandlungen mit Bauträgern wird keine Einigung darüber erzielt, wie viel bezahlbarer Wohnraum auf dem Areal entstehen soll. Foto: Werner Kuhnle (7), KS-Images.de (2), privat (2), dpa (2), Dominik Thewes (1)

Das waren die wichtigsten Ereignisse in der Schillerstadt.

Marbach - Einen bitteren Rückschlag muss die Stadt Marbach im vergangenen Jahr hinnehmen. Nach langer Zeit will die Kommune endlich wieder ein Neubaugebiet auf den Weg bringen, um auf den immensen Druck am Immobilienmarkt reagieren zu können. Doch kurz nach der Sommerpause werden diese Pläne auf Eis gelegt. Die Stadt kommt beim Thema bezahlbarer Wohnraum auf keinen gemeinsamen Nenner mit den Bauträgern, die einen Finger auf den Grundstücken haben, und beschließt, das Areal an der Affalterbacher Straße zu canceln. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer für alle, die auf der Gemarkung eine neue Bleibe suchen: Der Gemeinderat schwenkt schnell um und entscheidet, in Rielingshausen ein Neubaugebiet entwickeln zu wollen. Hier stehen die Chancen für eine Realisierung besser: Die Grundstücke gehören der Kommune.

Dafür müssen die Rielingshäuser auch eine Hiobsbotschaft verkraften: Die Nachricht macht die Runde, dass ihr geliebter Euli-Markt schließen müsse. Doch die Intervention der Stadt und eine Unterschriftenaktion bringen in letzter Minute die Wende: Der Mietvertrag wird verlängert. Aufgeatmet haben in diesem Jahr auch Vereine und Schulen. Mit der Eröffnung der neuen Sporthalle am Lauerbäumle stehen die so dringend benötigten frischen Kapazitäten zur Verfügung. Dazu ist die Stadt mit dem Tobias-Mayer-Museum um eine kulturelle Attraktion reicher. Das Fritz Genkinger Kunsthaus steht auch schon in den Startlöchern, die Bagger rücken im Dezember an. Bereits im Sommer gehen die ersten Marbacher Theaterfestspiele über die Bühne. Der Verein Südlich vom Ochsen stemmt die Großveranstaltung mit vier Inszenierungen – womit Marbach seinen Ruf als Kulturstadt festigt.