Das Spendengeld stammt hauptsächlich aus den Touristenvisa, die während „Schule als Staat“ ausgestellt worden sind. Foto: Werner Kuhnle

Zum Abschluss der Projektes „Schule als Staat“ am Friedrich-Schiller-Gymnasium ist der Gesamtgewinn von 10 000 Euro von den Schülern an acht verschiedene gemeinnützige und soziale Projekte übergeben worden.

Marbach - Eine eigene Währung, Betriebe und ein Parlament – im Sommer ist das Friedrich-Schiller-Gymnasium (FSG) für vier Tage zu den „United States of Schiller“ geworden. Aus Schülern wurden Staatsbürger, Firmenchefs und Politiker. Nicolas Fröhlich ist am Montagvormittag nun zur Abschlussveranstaltung ein letztes Mal in seinen Präsidentenanzug geschlüpft und hat den erwirtschafteten Gewinn aus der schulweiten Aktion an gemeinnützige Projekte weitergegeben. „Das Team hat viel Herzblut und zwei Jahre Vorarbeit in ‚Schule als Staat’ gesteckt“, erinnert er sich zurück. „Dass mehrere tausend Besucher kamen und so viel Geld übrig geblieben ist, zeigt aber, dass es sich gelohnt hat.“

Und so konnten er und Malte Bacher aus dem Organisationsteam nun 10 000 Euro verteilen. „Die Haupteinnahmequelle ist der Tourismus gewesen“, erklärt Fröhlich. Verwandte und Freunde der Schule haben als Besucher an „Schule als Staat“ selbst teilnehmen können. „Die Gruppe hat das Projekt gerockt“, lobte Schulleiter Martin Christof die Organisatoren.

Viel Lob und Dank gab es dann auch von den Empfängern der Spendenschecks. Sechs von ihnen erhielten je 1000 Euro. „Wir benötigen das Geld für verletzte und kranke Tiere“, informierte Elisabeth Oeser vom Tierheim in Ludwigsburg. Gerhard Schneider nahm den Scheck im Namen der SOS-Kinderdörfer entgegen. Die Spende soll den dort lebenden Jugendlichen ein normales Leben möglich machen. „Und Glückwunsch zu solchen Schülern“, fügte er in Richtung Schulleitung an. „Es ist sehr beeindruckend, dass die Jugend über den Tellerrand schaut“, so Birgit Beurer, die für den Ambulanten Kinderhospizdienst Ludwigsburg gekommen war. Der Dienst begleitet sterbende Kinder auf dem letzten Weg – und zwar mit Ehrenamtlichen: „Eine bewegende, aber bereichernde Aufgabe.“ Fabio Ianzano erhielt ebenfalls einen der Schecks für „Schule ist ein Privileg“. Die Aktion, die Schulen und Kindergärten in Eritrea baut, entstand 2006 am FSG: „Und es freut mich, dass wir weiterhin aktiv sein können.“ Auch das „Dorf der Freundschaft“ – repräsentiert von Heinz Gutfleisch – ist am FSG nicht unbekannt. Es bietet Opfern des Vietnamkrieges Hilfe. Weitere 1000 Euro bleiben schließlich noch dem Projektteam erhalten. „Wir wollen ein Monument aufstellen“, so Malte Bacher. So wolle man am FSG in Erinnerung bleiben.

Doch auch nach Marbach floss Geld. 2000 Euro gingen an die Ruder-AG des FSG, die damit ein neues Boot kauft, wie Betreuer Holger Knauf erklärt. Und die übrigen 2000 Euro gehören nun der Stadt Marbach für die Schulhofgestaltung. Heinz Gutfleisch fand dazu noch Lobesworte: „Wir liegen als Erwachsene eben falsch, wenn wir denken, die Jugend sei schlecht.“