Foto: Sabine Rochlitz

Am Dienstag werden die Schlüssel für das neue Domizil übergeben. In der kommenden Woche wird noch gestrichen.

Marbach - Die Zeit des Bangens ist für das Elternforum Marbach vorbei: Die Vorsitzende Tanja Rieger berichtet froh, dass für das Familienzentrum ein neues Zuhause gefunden ist. Die Stadt mietet eine Wohnung in der Marktstraße 6 und trägt deren laufende Kosten, bestätigt der Erste Beigeordnete der Schillerstadt, Gerhard Heim, auf Nachfrage. Am Dienstag werde der Schlüssel übergeben, kommende Woche stünden noch ein paar Renovierungsarbeiten an. Offiziell beginne der Mietvertrag zum 1. August.

Die Eile ist nötig, denn das bisherige Domizil in der Kernerstraße hatte der Vermieter überraschend auf Ende August gekündigt (wir berichteten). „Wir können also die Arbeit nahtlos fortsetzen“, ist Rieger erleichtert. Dies sei besonders wichtig, damit die Eltern sich nicht zwischenzeitlich Angebote anderswo suchen müssten.

Mit den Räumlichkeiten sei sie sehr zufrieden, sagt Rieger, die Mindestanforderungen definiert hatte: Zwei Zimmer sollten es sein, eines davon mindestens 20  Quadratmeter groß, das Ganze am besten ebenerdig. Dazu Bad und Küche, möglichst ein Werkraum, ein abwischbarer Bodenbelag und ein Garten. Bis auf den letzten Punkt seien alle Kriterien erfüllt. „Allerdings war klar, dass wir auf die Schnelle keine eierlegende Wollmilchsau finden“, sagt Rieger lachend. Zudem werde man trotz des fehlenden Gartens draußen sitzen können. Vor dem Gebäude gebe es einen Stellplatz, der überdacht werde. Das Gestell stehe schon, bestätigt Heim. Der Eigentümer werde es noch verglasen. „Mit ein paar Pflanzkübeln wird das sicher heimelig“, glaubt Rieger. Geprüft werde derzeit, ob der Boden geeignet für das Prager Eltern-Kind-Programm (Pekip) sei – ein Konzept für die Gruppenarbeit von Eltern und ihren Kindern im ersten Lebensjahr. Ein solches Angebot gebe es bisher in Marbach nämlich nicht, so Rieger.

Im größten Zimmer ist eine offene Küche vorgesehen. Das Elternforum besitze eine Küchenzeile, die derzeit im Pfundhaus, dem früheren Quartier, abgestellt sei und nun eingebaut werde, sagt Heim. Aufgrund der Dimensionen und der Möglichkeit, Besucher parallel zu verköstigen, könnten wieder mehr Vorträge angeboten werden, zählt Rieger einen weiteren Vorteil auf. Das dritte Zimmer werde als Werkraum genutzt, die kleine dazugehörige Garage als Werkstatt, erklärt Heim. Innen seien die Räume grundlegend saniert worden, es müsse also bloß gestrichen werden. Von außen werde das Haus noch verputzt.

Etwas tiefer als bisher muss die Stadt laut Heim in die Tasche greifen. In der Kernerstraße hätten die Kosten für die 42-Quadratmeter-Wohnung rund 5000 Euro jährlich betragen. Künftig dürfte es um eine Summe von rund 7000 Euro gehen. Allerdings handele es sich um eine marktübliche Miete, betont Heim. Schließlich seien die Räume ja größer.

Die bisherige Lage in der Nähe des Bildungszentrums habe ihre Vorteile gehabt, räumt Tanja Rieger ein. Zumal man die Zusammenarbeit mit dem Jugendhaus ausbauen wolle. Dass man nun nach rund drei Jahren wieder in die Altstadt zurückkehrt, findet sie dennoch gut. „Wir waren uns sehr schnell einig, dass der Standort passt“, pflichtet ihr Heim bei. Da das Familienzentrum täglich besucht werde, trage es zur Belebung der Innenstadt bei und mache diese attraktiver, ist sich Tanja Rieger sicher. Zu dem Gebäude führt übrigens ein kleiner Weg zwischen dem i-dipfele und der Buchhandlung Taube.