Das Bildungszentrum hat 45 Jahre auf dem Buckel – die Sanierung soll im Jahr 2019 starten. Foto: Archiv (Oliver von Schaewen)

Die Sanierung ist das erklärte Ziel, die Schulträger warten aber noch auf Zuschüsse.

Marbach - An einem Strang ziehen die Trägerkommunen der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule, wenn es um die Sanierung des Bildungszentrums geht. Immerhin hat diese Schule und nebenan die Anne-Frank-Realschule jeweils 45 Jahre auf dem Buckel. Kein Wunder, dass in der Versammlung des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) Marbach am Mittwoch die Sanierung das zentrale Thema war. Ein Zeitplan für das millionenschwere Projekt steht schon: dieses Jahr ein Raumprogramm entwickeln und den Förderantrag stellen, im Jahr 2018 dann den Zuschlag des Landes für einen Zuschuss bekommen – und im Jahr 2019 schließlich bauen.

Die Stadt Marbach stehe derzeit in Gesprächen mit den Schulleiterinnen, teilte Gerhard Heim, der Erste Beigeordnete von Marbach, auf Anfrage mit. „Wir müssen Gewehr bei Fuß stehen“, sagte er in der Verbandsversammlung zu den Planungen, die den Weg zu einem Zuschuss ebnen sollen. Weder die Kosten noch die Höhe des Zuschusses stünden fest, doch habe er für die nächsten drei Jahre pauschal je 600 000 Euro in den Haushalt eingestellt – und 15  Prozent Landeszuschuss einkalkuliert. Eine defensive Finanzplanung, wie Heim am Donnerstag auf Nachfrage mitteilte, denn das Land fördere Schulen mit mehreren Trägerkommunen im Normalfall mit bis zu 33 Prozent. Kommen darüber hinaus viele Schüler aus anderen Städten und Gemeinden hinzu, erhöhe sich der Anteil des Landes. „Beim Friedrich-Schiller-Gymnasium hat es 90 Prozent übernommen, da Schüler aus vielen Kommunen stammen.“ Das FSG wird derzeit für zwölf Millionen Euro saniert. Dass das Gymnasium vor dem Bildungszentrum saniert werde, sei den Tatsachen geschuldet, dass es mit dem Baujahr 1968 vier Jahre älter als das Bildungszentrum sei und natürlich unter der Auslastung durch mehr Schüler auch mehr gelitten habe, sagte Gerhard Heim auf Nachfrage unserer Zeitung.

Zurzeit besuchten 2327 Schüler das FSG, 363 die Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule und 441 die Anne-Frank-Realschule. Letztere ist übrigens nicht in Trägerschaft des GVV, sondern gehöre allein der Stadt Marbach. „Das liegt daran, dass bei der Gemeindereform im Jahr 1972 nur die Haupt- und die Förderschulen als Pflichtschulen galten“, erklärt der Erste Beigeordnete. Und so kümmert sich der GVV auch heute noch außer um die Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule auch um die Uhlandschule.

Ins Bildungszentrum mit der Tobias-Mayer-Schule will der GVV bis zur großen Generalsanierung nicht mehr baulich investieren. Eine Entscheidung, hinter der die Gemeinde Erdmannhausen stehe, gab die Bürgermeisterin Birgit Hannemann in der GVV-Sitzung zu verstehen. Es würde nicht viel Sinn ergeben, dort jetzt noch punktuell zu investieren, da dies ohne Fördergelder geschehen würde. Die Erdmannhäuser Gemeinderätin Martina Glees-Brück (Grüne) hatte den baulichen Zustand im Bildungszentrum in einer Sitzung stark bemängelt.

In der GVV-Sitzung hakten die Marbacher Heinz Reichert (SPD) und Hendrik Lüdke (Puls) nach. Reichert erkundigte sich, ob bis zur Sanierung Anschaffungen möglich seien, und Lüdke wollte wissen, welche Wünsche der Schule abgelehnt wurden – er wünsche sich diesbezüglich mehr Transparenz.

Der Bürgermeister Jan Trost erwähnte daraufhin den Pausenhof und berichtete, dass die Digitalisierung an den Schulen derzeit ein großes Thema sei. Man sei stark interessiert, müsse aber abwarten, wie die Mittel aus dem Bundesprogramm verteilt werden. Diese könnten dann bei der Sanierung einfließen. Auf Reicherts Anfrage bezüglich neuer Anschaffungen riet Gerhard Heim, dass man erst die Sanierung abwarten solle.