Die Steinbrucherweiterung bewegt die Gemüter. Foto: Werner Kuhnle

Gemeinderat und Ortschaftsrat befassen sich nächste Woche mit der Steinbruch-Erweiterung.

Marbach - - Kaum ein Thema hat in den vergangenen Jahren die Gemüter in Rielingshausen so bewegt wie die vom Betreiber gewünschte Erweiterung des Steinbruchs. Inzwischen hat sich sogar eine Bürgerinitiative (BI) formiert, die gegen eine Ausweitung der Abbaufläche auf die Barrikaden geht. Nun wird es in der Angelegenheit auch langsam ernst. Das Thema steht am Montag im Ortschaftsrat und drei Tage später im Gemeinderat auf der Tagesordnung. Der Bürgermeister Jan Trost hatte bei einer Infoveranstaltung im Oktober angekündigt, dass bei diesen Terminen in den Gremien ein Stimmungsbild eingeholt werde. Doch davon ist in der Vorlage zur Sitzung des Gesamtgremiums keine Rede mehr.

Stattdessen wird darauf hingewiesen, dass noch nicht alle „entscheidungsrelevanten Informationen vorliegen und die endgültige Ausformung noch nicht festgelegt werden konnte“. Aus dem Grund ergebe eine Beschlussfassung der Stadt aktuell keinen Sinn. Die Verwaltung spricht sich deshalb dafür aus, vor dem offiziellen Beteiligungsverfahren, über dessen Einleitung der Verband Region Stuttgart wohl nicht vor Frühjahr 2018 beraten werde, keine Stellungnahme abzugeben.

Aussagen, die im Lager der Bürgerinitiative nicht gerade Begeisterungsstürme auslösen. „Diese weiche Formulierung kommt für uns überraschend, wo doch kommuniziert wurde, dass die beiden Novembertermine des Ortschafts- und Gemeinderates wichtig seien“, sagt Sprecher Stefan Heß. „Natürlich kann man keine Beschlussfassung im Sinne eines Verfahrens abgeben, was es zum Glück ja noch gar nicht gibt. Sich zu positionieren und einen Standpunkt einnehmen, kann man jedoch schon“, stellt der Rielingshäuser weiter fest. Die BI habe Verständnis dafür, dass diese „wichtige und Generationen nach uns betreffende Entscheidung intensiv diskutiert werden will“. Man erwarte jedoch, dass ein klares Statement bis spätestens Ende Dezember kommt, „beziehungsweise sich die Räte auch entgegen einer Sitzungsvorlage aus dem Rathaus dieses Themas schon nächste Woche annehmen“.

Genau das ist ohnehin geplant, wie der Bürgermeister auf Nachfrage versichert. „Am Montag soll im Ortschaftsrat diskutiert werden, ob man die Erweiterung will oder nicht“, betont Jan Trost. Aber formal sei es noch nicht möglich, eine Stellungnahme abzugeben. Der Startschuss für das Verfahren sei noch gar nicht gefallen. Und man habe bei der Erstellung der Vorlage natürlich auch nicht wissen können, welchen Tenor man aus dem Ortschaftsrat mit in den Gemeinderat nehmen wird. Doch dort werde sehr wohl das Stimmungsbild präsentiert, das sich im Gremium in Rielingshausen herauskristallisiert. Man werde die Räte auch fragen, ob sie mit der Position der Kollegen aus dem Stadtteil mitgehen können und das Stimmungsbild schließlich dem Verband Region Stuttgart übermitteln. Es stehe dem Ortschaftsrat zudem offen, einen Antrag zu den Erweiterungsflächen zu stellen und zu verabschieden, der dem Gemeinderat dann am Donnerstag vorgelegt würde. Wobei man nicht vergessen dürfe, dass letztlich der Verband Region Stuttgart das letzte Wort habe und Träger des Verfahrens sei.

Jan Trost selbst wird am Montag ebenfalls seinen Standpunkt äußern. Ob er sich für oder gegen die Erweiterungspläne ausspricht, will er jetzt noch nicht kundtun. Er habe aber eine sehr klare Meinung zu dem Fall. Allesamt Aussagen, die Stefan Heß zufrieden stimmen. „Wenn es so kommt, wäre das ja in unserem Sinne“, sagt er.